Wahnsinns-Aktion

Austro-YouTuber jagen im Netz Pädophile

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Die Polizei wertet die Aktion der beiden als fahrlässig und strafbar.

Die beiden Linzer Markus Schulz und Fady Farhoud sind so manchem wegen ihres YouTube-Kanals "BadBroTV" bekannt. Auf Facebook haben die beiden mehr als 25.000 Follower. Doch die Männer haben neben den Dreh von lustigen Videos noch ein weiteres, bei weitem gefährlicheres Hobby: Sie decken im Internet vermeintliche Pädophile auf.

Via Facebook gingen Schulz und Farhoud in einer Live-Sendung auf Pädophilen-Jagd. Mithilfe ihrer Fans wollen die beiden in den sozialen Netzwerken die Profile von Pädophilen aufstöbern, um daraufhin zu versuchen, deren persönliche Daten herauszufinden. Von ihren Fans bekommen sie durch diese Aktion viel Aufmerksamkeit: Das Live-Video vom Donnerstagabend wurde bis Freitagnachmittag 81.000 Mal aufgerufen, 1.400 Mal geteilt und knapp 13.000 Mal kommentiert.

Doch die Polizei zeigt sich über die Aktion der YouTuber alles andere als erfreut: "Ermittlung und Verfolgung von Straftaten sind einzig und allein Sache der Polizei", erklärte der Pressesprecher der LPD Oberösterreich, David Furtner, laut Medienberichten. Die Aktion sei "absoluter Wahnsinn".

Hinweise von Bürgern würden von der Polizei gerne entgegengenommen, doch jede Art von Internet-Selbstjustiz solle man unbedingt unterlassen. Das Vorhaben von Schulz und Farhoud sei nicht nur unverantwortlich, sondern auch strafbar. Es könne etwa zu einer Anzeige wegen Verleumdung, gefährlicher Drohung oder auch Anstiftung zu einer Straftat kommen. Auch das Veröffentlichen von persönlichen Daten im Internet könnte ohne die Zustimmung der betroffenen Personen zivilrechtliche Folgen haben.

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