Bergkamerad musste Nacht im Freien verbringen.
Ein 73-jähriger Pensionist aus Graz ist am Samstagnachmittag bei einem Sturz in der Kärntner Ankogel-Gruppe ums Leben gekommen, wie die Landespolizeidirektion Kärnten am Sonntag mitteilte. Sein Bergkamerad (58) hatte kein Mobiltelefon, konnte deshalb nicht die Einsatzkräfte alarmieren und musste die Nacht auf Sonntag am Berg verbringen.
Die beiden Grazer hatten Samstagfrüh eine Hochtour von der Hannoverhütte aus auf den Ankogel unternommen. Nachdem sie den 3.252 Meter hohen Gipfel erreicht hatten, machten sie sich gegen 14.30 Uhr wieder an den Abstieg. Der vorausgehende Pensionist kam dabei auf einem markierten Weg ins Stolpern, rutschte aus und stürzte in eine Schotterrinne. In weiterer Folge stürzte er über eine rund 200 Meter hohe, nahezu senkrechte Felswand ab und blieb auf einem Schneefeld liegen.
Sein Begleiter eilte ihm zu Hilfe und stieg zu diesem Zweck über wegloses, felsiges Gelände zum Verunglückten ab. Eine Verständigung der Rettungskräfte war ihm nicht möglich, da er selbst kein Mobiltelefon bei sich hatte und der Verunglückte seines beim Absturz verloren hatte. Der 58-Jährige stieg daher wieder zurück bis zum markierten Steig und geriet beim Abstieg zum Hannoverhaus in die Dunkelheit, weshalb er die Nacht im Freien verbringen musste.
Bei Tagesanbruch setzte er seinen Abstieg fort und traf gegen 6.30 Uhr auf eine bergwärts gehende Wandergruppe. Diese setzte dann einen Notruf ab. Der Notarzt des Rettungshubschraubers RK1 konnte nur mehr den Tod des Verunglückten feststellen. Der Leichnam des Bergsteigers wurde von einem Polizeihubschrauber mittels Tau geborgen und nach Mallnitz gebracht.