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Coronavirus

Bestätigte Corona-Fälle in Österreich: Bereits 21 Infizierte

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Gesundheitsminister zu den rund 350 Quarantänefällen: "Ich appelliere daran, die Geduld zu haben" - Elf Österreicher auf Kreuzfahrtschiff mit einem Verdachtsfall in norwegischem Hafen.

Wien. In Österreich sind mit Stand Dienstagvormittag 21 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus aufgetreten, gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bekannt, drei mehr als am Abend zuvor. Zwei der Fälle wurden aus Wien bekannt, ein weiterer betraf Niederösterreich.
 
Es handelt sich zum einen um ein Paar aus Wien, das nach einem Italien-Aufenthalt in die Bundeshauptstadt zurückgekehrt sei und sich jetzt bei den Behörden gemeldet hatte, sagte Andreas Huber, Sprecher des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien, der APA. "Das Paar ist vorige Woche in Italien auf Urlaub gewesen." Die Betroffenen seien vom Ärztefunkdienst wie vorgesehen zuhause untersucht worden. Die Proben hätten bei beiden einen positiven Befund ergeben, worauf "beide mit leichterer Symptomatik in häusliche Absonderung an ihrer Wohnadresse" genommen worden seien, so Huber.
 
Zum anderen bestätigte sich bei einer Frau im Bezirk Korneuburg der Verdacht einer Infektion. Auch bei ihr nehme die Erkrankung einen leichten Verlauf, sagte Detlef Polay, Sprecher des Einsatzstabs im Innenministerium. Die Patientin befinde sich daher mit zwei weiteren Familienmitgliedern ebenfalls in Heimquarantäne. Der "Patient 0" sei in diesem Fall bekannt: Die Betroffene habe Kontakt mit einer schon vor einigen Tagen als infiziert ermittelten Person gehabt.
 
Mit Stand 11.30 Uhr gab es laut Gesundheitsministerium damit 21 bestätigte Erkrankungsfälle in ganz Österreich: elf in Wien, drei in Niederösterreich, zwei in Tirol, weitere zwei in Salzburg und drei in der Steiermark. 2.683 Tests wurden bisher durchgeführt.
 
Weiterhin befinden sich rund 350 Menschen in Quarantäne. Meist handelt es sich dabei um Personen, die engen Kontakt mit am neuartigen Coronavirus Erkrankten hatten und als Vorsichtsmaßnahme auf behördliche Anweisung abgesondert wurden, hatte es am Montag vom Einsatzstab im Innenministerium geheißen. "Ich appelliere daran, die Geduld zu haben. Wir haben eine Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen. Unser Grundkonzept ist die Ausbreitung auf Basis des jeweiligen Erkrankungsfalles und des Umfelds zu unterbinden", sagte Anschober. Er habe den Eindruck, dass die meisten Betroffenen geduldig seien.
 
Unterdessen wurde bekannt, dass sich auf dem Kreuzfahrtschiff "Aida Aura", das wegen eines Verdachtsfalls von SARS-CoV-2 mit rund 1.200 Passagieren am Dienstag im Hafen der norwegischen Küstenstadt Haugesund lag, elf Österreicher befinden. Peter Guschelbauer, Sprecher des Außenministeriums in Wien, rechnete mit einer Abklärung im Lauf des Tages. Somit sei bis zum Nachmittag auch mit einer Entscheidung zu rechnen, ob das Schiff auslaufen darf. Die Botschaft in Oslo sei mit den norwegischen Behörden wegen der elf Österreicher auf dem Schiff in Kontakt. Die "Aida Aura" war am 29. Februar von Hamburg zu einer Reise entlang der norwegischen Küste aufgebrochen. Am Montag erreichte das Schiff seine erste Station Haugesund an der Südwestküste Norwegens.
 
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