Verspekuliert

Bürgermeister verzichtet auf sein Gehalt

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Die Gemeinde Oberschützen beschloss mit öffentlichen Gelder zu spekulieren. Dann kam die Finanzkrise. Der Bürgermeister steht dafür gerade.

Die Finanzkrise ist derzeit weltweit das dominierende Thema. Banken und sogar ganze Staaten stehen vor dem Bankrott. Aber auch österreichische Gemeinden sind von der Krise betroffen. So hat Oberschützen (Burgenland) mit öffentlichen Geldern spekuliert und dabei herbe Verluste einstecken müssen. Der Bürgermeister der Gemeinde, Günther Toth (V), setzt jetzt ein Zeichen und verzichtet 2009 auf sein Gehalt.

Vor zwei Jahren haben sich Toth und der Gemeinderat gemeinsam dazu entschlossen, mit öffentlichen Geldern zu spekulieren. Die Verluste an der Börse betragen derzeit rund 80.000 Euro. Rückwirkend betrachtet sieht Toth das nun als Fehler an: "Es war eine falsche Entscheidung. Wir hätten nicht mit öffentlichen Geldern spekulieren sollen."

Beitrag zur Schadenswiedergutmachung
Jetzt will er einen Beitrag zur Schadenswiedergutmachung leisten und auf sein Gehalt (rund 30.000 Euro) verzichten. Im Gespräch mit oe24 betonte Toth dass er nicht das Gefühl habe, bei den Spekulationen schlecht beraten worden zu sein, denn dann würde er nicht auf sein Gehalt verzichten. Man habe einen falsche Entscheidung getroffen und dafür will er nun die Verantwortung tragen.

Toth will mit seinem Verzicht kein Vorbild für andere Bürgermeister in ähnlichen Situationen sein. Viel mehr wolle er auf die großen rechtlichen Probleme aufmerksam machen, die oft bis zu privatrechtlichen Haftungen reichen, denen Bürgermeister ausgesetzt sind. Er findet, dass sich Bundes- und Landespolitiker dieser Verantwortung viel zu oft entziehen.

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