In einem Tagebuch schildert eine Gymnasiums-Professorin in einer burgenländischen Stadt ihre erotischen Abenteuer.
Die Beziehung war schon seit Jahren zu Ende: Trotzdem setzte sich der Ex-Freund (53) einer Burgenländerin aus dem Bezirk Oberpullendorf an seinen Schreibtisch und verfasste unter dem Namen der Frau ein Sex-Buch. Als ihr Dienstgeber davon Wind bekam, wurde die Pädagogin suspendiert. Vor etwa zwei Wochen beging der 53-Jährige Selbstmord.
„Es war mir von der ersten Sekunde an klar, wer das war. Der erste Gedanke war, dass der seine Drohung, die er vor über drei Jahren gemacht hat, wahr gemacht hat, nämlich mich zu vernichten“, sagte die Pädagogin zum ORF. Sie erstattete sofort Anzeige.
Wiederherstellung des Rufs für das Opfer schwierig
In dem Taschenbuch wurde die Lehrerin als sexsüchtig hingestellt. Sie hätte im Turnkammerl Sex gehabt, während die Schüler im Nebenraum Unterricht hatten. Das Buch war digital „auf Abruf“ erhältlich, als E-Book über Kindle sowie in Druckform. Der Täter inszenierte sogar eine Buchpräsentation in einem Wiener Innenstadtlokal.
„Es handelt sich um eine extrem perfide und durchdachte Aktion, die dem Mann viele finanzielle Mittel abverlangt hat“, so der Anwalt der Lehrerin, Rolf Schaller, zu ÖSTERREICH.
Amazon
Der Verteidiger kämpft nun um die Wiederherstellung des Rufs der Pädagogin. Er will auch gegen Amazon vorgehen. Der Handelsriese habe zwar das E-Book gelöscht, Buchtitel, Name und ein Bild der Mandantin seien aber noch online. Somit würde Amazon an der Straftat mitwirken. Für die Staatsanwaltschaft steht fest, dass die Lehrerin mit dem Buch nichts zu tun hat. Die Ermittlungen wurden beendet.