Masern-Epidemie

Verdachtsfälle in Tirol und im Burgenland

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Nach den zahlreichen Masern-Erkrankungen im Bundesland Salzburg liegen jetzt auch Verdachtsfälle in Tirol und im Burgenland vor.

Eine 20-jährige Studentin ist der erste Fall mit Masern in Tirol. Die junge Frau war am Sonntag in die Innsbrucker Klinik eingeliefert worden und wurde seitdem in einer Isoliereinheit behandelt. Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Innsbruck war die Studentin in der möglichen Inkubationszeit in Salzburg und habe zudem jemanden getroffen, der an Masern erkrankt sei. Derzeit werden alle Personen identifiziert, die mit der Erkrankten in Kontakt gekommen waren.

Alle Ansteckungsverdächtigen müssen erhoben werden
Seit Dienstag stehe laut Tiroler Landessanitätsdirektion fest, dass die Frau in der vergangenen Zeit insgesamt sechs Vorlesungen besucht hatte. "Nun müssen alle Ansteckungsverdächtigen erhoben werden. Diese dürfen dann in ihrer Inkubationszeit (sieben bis 18 Tage, Anm.) keine öffentlichen Einrichtungen besuchen, falls sie keine Immunisierung nachweisen können", erklärte Ber Neumann, Vorstand des Gesundheitsamtes Innsbruck.

Eine mündliche Auskunft, dass man Masern gehabt habe, reiche nicht aus. Man müsse entweder eine zweifache Masernimpfung vorweisen oder mittels einer Blutuntersuchung die Immunisierung nachweisen. "Bei Fehlen der Immunisierung wird an die Vernunft der Erkrankten appelliert, da das Verbot öffentliche Einrichtungen zu besuchen, nicht sanktionierbar wäre", erläuterte Neumann.

Laut Neumann wäre ihm mündlich zugesagt worden, dass das Land die Impfkosten für die "Ansteckungsverdächtigen" trage. All jene aber die nicht unmittelbar mit der Erkrankten in Kontakt gekommen wären, müssten die Kosten für die Impfung selber tragen. Die junge Salzburgerin sei heuer der erste Fall der in Tirol an Masern erkrankte. "Gewöhnlich sind es ein bis zwei Erwachsene pro Jahr", berichtete Christoph Neuner, Vorstand der Landessanitätsdirektion.

Masernverdacht im Burgenland
Anders, als zunächst bekannt gegeben, hat sich im Burgenland eine Masernerkrankung bei einem neunjährigen Mädchen nun als Verdachtsfall entpuppt. Die Erkrankung der Volksschülerin aus dem Bezirk Neusiedl am See sei noch nicht bestätigt worden, es bestehe lediglich ein Verdacht, der nun geprüft werde, hieß es am Dienstag aus dem Büro von Gesundheitslandesrat Peter Rezar.

Ob es sich tatsächlich um Masern handelt, soll bis Mittwochabend feststehen. Die zur Prävention getroffenen Vorkehrungen bleiben jedoch weiter aufrecht, wurde mitgeteilt. Es wurde verfügt, dass die Volksschule, die das Mädchen besucht, nur von Kindern mit ausreichendem Impfstatus betreten werden darf. Der Gesundheitslandesrat appellierte an die Eltern, den Impfstatus ihrer Kinder zu überprüfen. Bei fehlender Immunität könne die Masernimpfung in jedem Lebensalter nachgeholt werden.

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