Tschechien

Bus-Crash: Verfahren in Österreich

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Die Verletzten in den oberöstererichischen Krankenhäusern sind stabil.

Nach dem schweren Unfall eines österreichischen Reisebusses in Südböhmen , bei dem 36 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt worden sind, erwartet den Busfahrer ein Gerichtsverfahren in Österreich. Tschechien wolle nach Abschluss der Ermittlungen vor Ort das Verfahren an Österreich abtreten, berichtet das tschechische Nachrichten-Portal iDNES.cz unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Krumau (Český Krumlov). Dies könnte nach ersten Schätzungen in etwa einem Monat geschehen. Sollte der Busfahrer vor einem österreichischen Gericht angeklagt werden, würde dabei österreichisches Recht zur Anwendung kommen, so die Staatsanwaltschaft. Bei einer Verurteilung in Tschechien hätten dem Lenker wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen bis zu acht Jahre Haft gedroht.

"Es war ein österreichischer Autobus, der Fahrer ist Österreicher und auch der überwiegende Teil der Verletzten ist aus Österreich. Für Sie ist ein Gerichtsverfahren in der Heimat schon deswegen günstiger, weil sie dort leichter Schadenersatz bekommen", so die Krumauer Staatsanwältin Blanka Klinovská. Auch sei ein Verfahren in Österreich billiger und könne rascher über die Bühne gehen.



Der oberösterreichische Busfahrer sollte noch diese Woche von der tschechischen Staatsanwaltschaft einvernommen werden. Bereits am Wochenende hatte er in einer ersten Befragung durch die Polizei zugegeben, wohl eine Verkehrszeichen übersehen und dadurch den schweren Unfall verursacht zu haben. Nach neuesten tschechischen Medienberichten könnte aber auch die österreichische Polizei die Befragung des 56-jährigen Oberösterreichers durchführen. Man warte zurzeit auf ein entsprechendes Rechtshilfe-Ersuchen aus Tschechien, sagte ein Polizeibeamter aus Freistadt gegenüber dem News-Portal Novinky.cz. Auch die österreichischen Businsassen sollen dann von heimischen Polizisten direkt an ihrem Wohnort befragt werden.

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Verletzte im Linzer UKH stabil

Nach dem schweren Busunfall ist ein Schwerverletzter, der im Linzer UKH notoperiert werden musste, am Montag stabil, wurde aber noch beatmet, erfuhr die APA aus dem Spital. Der Mann hat schwere Bauchverletzungen erlitten.

Im AKH Linz wurden zwei Männer versorgt, die Rissquetschwunden erlitten und sich Halswirbel gebrochen haben. Ob eine Operation der Halswirbel notwendig sei, werde nun festgestellt, hieß es in einer Aussendung des Spitals am Montag. Drei Verletzte wurden in das Landeskrankenhaus Freistadt eingeliefert. Ein Patient wurde stationär aufgenommen, zwei wurden ambulant behandelt. Sie seien alle bereits wieder entlassen, hieß es am Montag.
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