Panik & Hamsterkäufe

Corona: Erste Fälle in Österreich

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Zwei Monate nach Ausbruch in China hat das gefährliche Virus auch Österreich erreicht.

Erwischt. Es war nur eine Frage der Zeit. Die Gefahr einer Ausbreitung von Corona auf Europa sei seit einiger Zeit bekannt, erklärt Kanzler Kurz. Und: „Wir sind genau darauf vorbereitet.“

Am Dienstag um 12.45 Uhr war es fix. Tirols VP-Landeshauptmann Günther Platter bestätigte zwei Corona-Kranke in seinem Bundesland. Die beiden Patienten wurden zur Sicherheit doppelt getestet – positiv.

Italien-Connection. Betroffen sind eine Frau und ein Mann, beide 24 Jahre alt. Das Paar stammt aus der Gegend Bergamo in der Lombardei, der besonders betroffenen Region in Italien (siehe rechts). Am Freitag kamen die beiden mit dem Auto nach Innsbruck, wo die Frau ihren Wohnsitz hat.

Innsbrucker Hotel gesperrt – Frau war dort Rezeptionistin

Am Sonntag fieberte die Frau, kurz darauf auch ihr Freund. Sie meldeten sich dann selbst in der Klinik und befinden sich seitdem in Isolation. Seit Dienstag sind beide wieder fieberfrei, es könnte sein, dass die Quarantäne am Wochenende beendet wird.

Gesperrt. Jetzt beginnt für die Behörden die Rekon­struktion der letzten Wochen. Alle Kontaktpersonen der Infizierten müssen ausgeforscht werden, sagt Franz Katzgraber, Leiter der Sanitätsdirektion Tirol: „Sie sollen informiert werden, wie sie sich verhalten sollen.“

Erste Konsequenz: Das Hotel Europa nahe der Innenstadt, in dem die infizierte Italienerin als Rezeptionistin arbeitete, wurde auf Anordnung des Landes gesperrt.

59 Notfallspitäler. In Tirol tritt jetzt ein Krisenplan in Kraft. In der Innsbrucker Klinik wird eine eigene Ambulanz für Corona-Verdachtsfälle eingerichtet. Für den Notfall sind in Österreich 59 Spitäler für Corona-Patienten gerüstet. Die meisten gibt es in Oberösterreich (15). In Wien stünden einige Hundert Betten zur Verfügung. Im Extremfall könnte man zwei Spitäler auch nur für Corona-Fälle freiräumen.(pom)

Anschober: ›Reagieren, damit es nicht zur globalen Pandemie wird‹

Rom. Brisantes Treffen gestern in Rom. Um 16 Uhr kamen Politiker Italiens und der Nachbarländer zusammen, um die Corona-Krise zu besprechen. "Wir wollen in den nächsten Tagen und Wochen eng mit Italien zusammenarbeiten, um eine Begrenzung der ­Infektionen zu erreichen. Eine Grenzschließung haben wir ausgeschlossen, weil diese Maßnahme nicht angebracht wäre", erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nach dem Treffen.

Anschober betonte, dass Österreich bereit sei, die „mutigen und rigorosen Maßnahmen“ zu unterstützen, die die Regierung Conte bisher gegen die Epidemie ergriffen habe: "Unser Ziel ist, auf diese regionale Epidemie möglichst schnell zu reagieren, damit es nicht zu einer globalen Pandemie kommt."

(pom)

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