Michael G. soll seine Frau aus Eifersucht mit einem Messer getötet haben - das Opfer verblutete hilflos, während der Täter einschlief. Die Tochter fand in der Früh die leblose Mutter. Beim Prozess bekannte sich der Angeklagte schuldig.
OÖ. Am Landesgericht Ried im Innkreis musste sich am Donnerstag eine wegen Mordes an seiner Ehefrau angeklagter Hausbetreuer (35) verantworten müssen. Der Mann soll die 44jJährige G. im gemeinsamen Haus in Neukirchen an der Enknach Ende März aus Eifersucht mit einem Messer getötet haben.
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Bereits eineinhalb Jahre davor habe es in der Beziehung des Facility-Paares Probleme "aufgrund des Jähzorns des Angeklagten" gegeben, schilderte der Staatsanwalt. Die Frau habe deshalb über Scheidung nachgedacht. In der Tatnacht, als das Paar von einer Feier heimkam, sei es wieder einmal zu einem Streit über die bevorstehende Trennung gekommen, der in der Bluttat gipfelte.
Mehr als 30 Stich- und Schnittverletzungen: Überwachungskamera filmte zum Teil mit
Der Angeklagte habe der Frau mit einem Messer mit 19 Zentimeter Klingenlänge mehr als 30 Stich- und Schnittverletzungen zugefügt, schilderte der Staatsanwalt den Ablauf. Todesursache war inneres und äußeres Verbluten. Ein Teil der Tat wurde offenbar auf einer Kamera festgehalten, die im Wohnzimmer versteckt war und mit einem Bewegungsmelder ausgestattet war. Laut dem Angeklagten habe er die Kamera mit Wissen des Opfers - aber ohne Wissen der Kinder - installiert, um angeblich nur den Hund beobachten zu können.
Die Tochter der Frau hatte Stunden nach der Tat ihre Mutter leblos auf dem Wohnzimmerboden in der Küche vom offenen Wohnbereich. "Er ist kein eiskalter Mörder. Es ist ihm sehr nahe gegangen", sagte der Verteidiger nichtsdestotrotz, sein Mandant habe auch versucht sich selbst das Leben zu nehmen.
Angreifer hat "wahrscheinlich rot gesehen"
Der Angeklagte selbst bekannte sich schuldig. Es habe schon Streitigkeiten in der Beziehung gegeben, räumte er ein, aber er habe versucht, an seinem "Perfektionismus, meinem Jähzorn" zu arbeiten. Er sei aber vorher nie handgreiflich geworden. In der Tatnacht sei es wieder zu einem Streit gekommen, u.a. habe ihm Silvia G. "eine geschmiert" und ihn angegrinst und provoziert. "Dann habe ich das Messer in der Hand gehabt", sagte er. Zu den Details blieb er dann etwas ausweichend, er könne sich nicht an alles erinnern. "Ich glaube, dass ich ihr nur Angst machen wollte", sagte er, "ich habe wahrscheinlich rot gesehen, ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hat". Nach der Tat habe er versucht, sich das Leben zu nehmen und sich mit dem Messer verletzt. Dann sei er "zusammengebrochen" und in der Früh von seiner Stieftochter geweckt worden.
Nach der Mittagspause zogen sich die Geschworenen zur Beratung zurück, ein Urteil wird für den Nachmittag erwartet. Es drohte eine Haftstrafe von zehn bis 20 Jahren oder lebenslang. Er bekam letzteres - wenn auch noch nicht rechtskräftig.