Baseballschläger Mord

Bluttat mit Baseballschläger

Eltern getötet: Milde Strafe für Sohn

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Bei diesem aufwühlenden Prozess hatten viele Beobachter Mitleid mit dem Angeklagten.

Kann jemand mit jeweils bis zu 40 Hieben seine schlafenden Eltern (Wilfried und Hannelore B. aus Perchtoldsdorf, 85 und 75) mit dem Baseballschläger töten und trotzdem mit einer milden Strafe davonkommen? Das Urteil, das die Geschworenen am Dienstag nach stundenlangen Beratungen beim Prozess in Wiener Neustadt gegen Gerald B. entschieden, war jedenfalls eine Sensation: 7 Jahre Haft für Totschlag – statt bis zu 20 Jahre für Mord.

Auch am zweiten Verhandlungstag zeigte sich der Angeklagte – der einzige Hörende in einer Familie von Tauben – als ein Häufchen Elend, das minutenlang weinte, während im Gerichtssaal die Verletzungen an seinen Eltern aufgezählt wurden. Wie berichtet, war Gerald B. mit der Pflege seiner betagten Eltern völlig überfordert und am Schluss nur noch verzweifelt.

Das unterstrich sogar Gutachter Dr. Dantendorfer: „B. hat seine Bedürfnisse jahrzehntelang zurückgestellt. Es ist nachvollziehbar, dass er für einen kurzen Moment die Kontrolle über sich verlor. Er ist zweifelsfrei ein Täter, aber auch Opfer seiner Lebensumstände.“ Das Urteil ist nicht rechtskräftig – die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein.

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