Fall Kührer

Enthafteter hofft auf Klärung

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Der Verdächtige hofft auf die Polizei, "damit ich Ruhe habe".

Der am Sonntag im Kriminalfall Julia Kührer enthaftete 50-jährige Wiener sieht seinen einzigen Fehler darin, dass er sein Haustor - in Dietmannsdorf 3 in der Gemeinde Zellerndorf (Bezirk Hollabrunn), wo das Skelett des Mädchens gefunden wurde - nicht abgesperrt habe. Er hoffe, dass der Täter gefunden werde, "damit ich meine Ruhe habe". Es gehe ihm nicht gut, so der Mann.

Der Freitag früh festgenommene 50-Jährige hatte laut Bundeskriminalamt (BK) bereits bei den Einvernahmen im Landeskriminalamt NÖ in St. Pölten wiederholt betont, mit einem Verbrechen an Julia Kührer nichts zu tun zu haben. Er merkte dabei auch an, dass die Leiche auf dem Grundstück abgelegt worden sei. Die polizeilichen Befragungen des Mannes dauerten bis Samstagabend.

Die Ermittler seien "alle fair" zu ihm gewesen. "Besonders der Haftrichter war ein leiwander Typ." Dass er das Haustor nicht abgesperrt habe, bezeichnete der Enthaftete als "wirklich blöd". "Da konnte doch jeder rein!"

Julia Kührer habe er von der Videothek aus gekannt, so der Wiener weiter. Vielleicht zwei- oder dreimal sei sie mit ihrem Freund im Geschäft gewesen. "Es war aber nicht so, dass wir telefoniert, SMS geschrieben, uns getroffen hätten oder auf einen Kaffee gegangen sind." Auf die Frage, warum er seine Videothek einige Zeit nach dem Verschwinden des Mädchens geschlossen habe, antwortete der Mann, dass er keine Einnahmen mehr gehabt habe und ihm der Strom abgedreht worden sei. "Ich konnte die Miete nicht mehr zahlen." Der 50-Jährige habe die Geschäftsaufgabe mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten erklären können, sagte BK-Ermittlungsleiter Ernst Geiger bereits am Freitagabend.
 

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