Kinderporno-Skandal

Fall Teichtmeister: Nach seiner Verlobungsfeier folgte der Koks-Absturz

Am Tag seiner Verlobung, den 12. September, trank der Ex-Burgschauspieler das erste Mal wieder Alkohol. 

Die Ereignisse rund um den verurteilten Ex-Burgschauspieler  überschlagen sich derzeit.

Eine Linie Koks auf einem WC auf der Münchner Wiesn wurde Florian Teichtmeister am 27. September zum Verhängnis. Weil ein äußerst aufmerksamer deutscher Polizist, der zufälligerweise am Klo daneben saß, von dem Drogenkonsum des 45-Jährigen Wind bekam, flog der Kokain-Rückfall Teichtmeisters auf. 

Fall Teichtmeister: Nach seiner Verlobungsfeier folgte der Koks-Absturz
© oe24

Bei der anschließenden Personen-Kontrolle wurden bei dem 45-Jährigen 0,88 Gramm Koks gefunden. Die Deutschen Behörden meldeten den fatalen Vorfall, Teichtmeister hatte damit gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen, der österreichischen Justiz. Kurz darauf stellte sich der geständige Ex-Burgschauspieler selbst der Polizei in Innsbruck. Von der Tiroler Justizanstalt ging es schließlich Richtung Wien, wo er seit ein paar Tagen in der Justizanstalt Wien-Mittersteig, einem mittelgroßem forensisch-therapeutischen Zentrum im 5. Bezirk einsitzt.

Der gefallene Schauspieler, der im September 2023 wegen Besitzes und Herstellung von Tausenden Kinder-Porno-Dateien zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt und einer bedingten Maßnahme verurteilt wurde,  befindet sich in einer sogenannten "Krisenintervention", in der nach maximal vier Monaten wieder der gleiche Richter entscheidet, ob er danach in eine Maßnahme und anschließend ins Gefängnis muss oder doch noch eine Chance bekommt und mit engmaschigen Kontrollen auf freien Fuß darf.

"Es war ein einmaliger Ausrutscher", erklärt sein Verteidiger Rudolf Mayer gegenüber oe24. An dem Tag am Oktoberfest in München hätte er zum ersten Mal nach seiner Verurteilung über die Stränge geschlagen. "Er trank an diesem Abend zu viel", erklärt der renommierte Anwalt. Laut seinem Klienten wäre dadurch die Hemmschwelle gefallen, deshalb hätte er zu den Drogen gegriffen. "Das Koks hatte ihm jemand aus einer Gruppe am Oktoberfest angeboten, den Rest wollte er wieder zurückgeben." Eigentlich hätte Teichtmeister dann nur eine "Line" ziehen wollen. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt sei er schließlich erwischt worden.

Bei der Verlobung trank er wieder Alkohol

Besonders brisant: Obwohl es Florian Teichtmeister bereits seit April wieder erlaubt ist Alkohol zu trinken, griff dieser erst wieder am 12. September zu einem Glas. Anlass zum Anstoßen war seine eigene Verlobung mit seiner neuen Freundin, die sich erst nach der Verurteilung im September 2023 des mittlerweile 45-Jährigen mit ihm eingelassen hatte. Dass ihr Verlobter mehr als zwei Wochen später festgenommen wurde, damit hätte sie wohl nicht gerechnet. Am Oktoberfest sei sie zwar dabei gewesen, hätte aber nichts von dem Rückfall ihres Zukünftigen mitbekommen.  

Richter Apostol
© APA/ROLAND SCHLAGER: Der langjährige Richter Stefan Apostol trifft die Entscheidung.

Welche Entscheidung der sehr erfahrene Richter Stefan Apostol trifft - dieser fällte bereits im September 2023 als Vorsitzender des Schöffensenats im Teichmeister-Prozess das Urteil, bleibt nun abzuwarten. Diese Entscheidung soll sich unter anderem auf ein Gutachten des Gerichtspsychiaters Peter Hoffmann stützen, welches in den nächsten Wochen erstellt wird.

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