Zäher Sorgerechtsstreit

Familie feiert Jonas' Heimkehr

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Das Jugendamt musste ihn nach kuriosem Streit seiner Mama zurückgeben.

Seit mehr als zwei Monaten konnte der kleine Jonas in der Nacht auf Samstag erstmals wieder in seinem eigenen Bettchen schlafen. "Wir sind so glücklich, allen geht es gut", beschrieb seine Mutter Ann-Kathrin L. Samstag Vormittag die Stimmung in der Wohnung in Steinerkirchen bei Wels.

Familie feiert Jonas' Heimkehr



Wie berichtet, musste die 18-Jährige seit 15. Dezember 2011 um das Sorgerecht für den Einjährigen bangen. Das Jugendamt hatte ihr den damals zehn Monate alten Bub abgenommen - weil Oma Heidi D. (53) Verkehrsstrafen in der Höhe von 1.200 Euro nicht bezahlt hatte. Deswegen drohte ihr eine Haftstrafe, und alleine sei die 18-Jährige nicht fähig, sich um das Kind zu kümmern. Dass Heidi D. den Betrag umgehend einzahlte, nutzte nichts: Jonas wurde bei einer Pflegefamilie untergebracht.

Diese Woche wendete sich schließlich das Blatt: Basierend auf dem Gutachten eines Linzer Kinderund Jugendpsychiaters beschied das Gericht, Jonas "umgehend in die Obhut der Kindesmutter" rückzuführen. Doch da hatte es das Jugendamt plötzlich nicht mehr eilig und rückte den Bub nicht heraus. Erst der Antrag auf "zwangsweise Abnahme" durch Anwalt Roland Gabl und die Intervention von Richter Sturmayr überzeugte die Behörden. Am Freitag um 16 Uhr konnten Mama und Oma den Kleinen in Wels wieder in die Arme schließen.

Familie feiert nun am 24. Februar Weihnachten

Am Samstag machte die wiedervereinte Familie - auch Vater Andreas S. lebt in der gemeinsamen Wohnung - gleich einen Ausflug: "Wir fahren nach Passau, dann brauchen wir ein paar Tage Ruhe", sagt Ann-Kathrin L. Einiges Versäumte gilt es nachzuholen: "Am 24. Februar werden wir mit Jonas Weihnachten feiern." Ein Hausbesuch der Jugendwohlfahrt, den die 18-Jährige laut Gericht weiterhin dulden muss, ist dann wohl nicht angebracht.
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