Opfer und mutmaßlicher Täter kannten einander offenbar seit einem Spitalsaufenthalt vor einigen Jahren auf der Psychiatrie. Und trafen einander - wie der Verdächtige in seinem Geständnis angab - zum gemeinsamen Drogenkonsum in einer Ferien-Apartment im Wiener Prater. Dort eskalierte alles.
Wien. Der erst 20-Jährige Nurullah A. aus Favoriten, der nach einem Tötungsdelikt an einer 47-Jährigen gebürtigen Niederösterreicherin in einer Wohnung Am grünen Prater im 2. Bezirk festgenommen wurde, hat laut Polizei ein Geständnis abgelegt. Der junge Spross einer türkischen Familie sei psychisch krank, er befand sich deswegen - wie oe24 bereits berichtete -auch in Behandlung. Das spätere Opfer habe der Verdächtige "vor mehreren Jahren bei einem stationären Spitalsaufenthalt kennengelernt", sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Laut oe24-Recherchen hat es sich dabei um eine psychiatrische Einrichtung gehandelt.

Treffen für Drogenkonsum
Der 20-Jährige hatte sich am Dienstagabend mit aus Traiskirchen stammenden um 27-Jahre älteren Frau in der online buchbaren Wohnung in der Apartmentanlage im 6. Stock mit Blick über den Prater getroffen. Offenbar hatten sie vereinbart, gemeinsam Suchtgift zu konsumieren, so die Polizei. Beide waren in Wien in unterschiedlichen Bezirken aufrecht gemeldet: Er in Favoriten, se in Liesing.
In dem Apartment wurde der 47-Jährigen dann massive Gewalt angetan. "Ein Augenzeuge im Stiegenhaus der Anlage gab an, gesehen zu haben, wie ein Mann eine Frau am Boden schlug", hatte ein Sprecher der Landespolizeidirektion noch am Mittwoch der APA berichtet. Auch Hilferufe der Frau wurden von mehreren Personen vernommen. Doch die Flucht vor ihrem Peiniger, der offenbar nach Konsum harter Drogen (vermutlich Crystal Meth) völlig durchdrehte, scheiterte. Der Angreifer zog sie wieder in die Unterkunft.
Die Polizei fand das Opfer dann nur mehr leblos vor. Der 20-Jährige wurde in der Wohnung festgenommen. Er behauptete, es habe einen Streit gegeben und er habe sich gegen angebliche Angriffe der 47-Jährigen "gewehrt", hatte es nach seiner Festnahme geheißen.
Sobald die Ermittlungen des Landeskriminalamts endgültig abgeschlossen sind, wird der Verdächtige in eine Justizanstalt überstellt. Sein Vater hat ihn gemeinsam mit einem Anwalt Donnerstagfrüh in der Josefstadt besucht.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
(S E R V I C E - In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at, sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217, https://www.gewaltschutzzentrum.at/, beim Polizei-Notruf: 133)