Eine Arbeitsgemeinschaft soll nun die Frauenmorde aufklären.
Eine beim Bundeskriminalamt (BK) angesiedelte Arbeitsgemeinschaft soll die Aufklärung der Frauenmorde in mehreren Bundesländern koordinieren. Das teilten die Ermittler am Freitag bei einer Pressekonferenz in BK mit. Unklar war unterdessen nach wie vor, ob es sich um einen Serienkiller handelt. Ein Zusammenhang ist jedenfalls zwischen den beiden niederösterreichischen Mordopfern, 2007 bzw. 2010 im Weinviertel entdeckt, sehr wahrscheinlich.
Serienkiller? Ermittler sind vorsichtig
Seit 1960 wurden 410
Tötungen in Österreich an Frauen begangen. 125 davon waren sexuell
motiviert, 110 mal wurden die Leichen im Freien abgelegt, 68 mal
transportiert. "Nur in sieben Fällen wurden die Toten angezündet", sagte
Ernst Geiger, Leiter der Abteilung Ermittlungen, Allgemeine und Organisierte
Kriminalität im BK. Ein Fall liege sehr weit zurück, daneben gebe es einen
bis dato nicht geklärten Fall, bei dem eine Wiener Prostituierte getötet und
in einem Wald bei Hausleiten im Bezirk Korneuburg abgelegt sowie angezündet
wurde. Sowie die fünf nun für eine Serie in Betracht gezogenen Fälle, wie
Geiger anmerkte. Auch der Fall von 1987 könnte nun in die Ermittlungen der
Arbeitsgemeinschaft "Frauenmorde" einbezogen werden.
Die Ermittler sehen die Frage einer Serie übrigens anders als die Medien: Bei der am Dienstag zwischen Nickelsdorf und Zurndorf gefundenen Toten sei es einfach noch zu früh, um Zusammenhänge herzustellen, sagte Rainer Erhardt vom LKA Burgenland. Die Grundermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Beim Fall in Völkermarkt, wo 2008 eine bisher unbekannte Frau verkohlt aufgefunden worden war, schließen die Ermittler Querverbindungen aus. Auch bei jener Leiche, die 2005 an der A2 in der Steiermark entdeckt wurde und deren Identität nicht geklärt ist, wird ein Zusammenhang zu den niederösterreichischen Fällen eher skeptisch beurteilt.