War Tat geplant?

Gesuchter Killer war Jennys Stalker

Immer wieder haben die beiden gestritten. Sogar Jennys Freundin soll die 34-Jährige gewarnt haben. 

Noch immer fehlt von dem Kopfschuss-Killer Krisztian P. jede Spur. Doch zu dem brutalen Mord auf einem Supermarkt-Parkplatz in Maria Alm kommen derzeit immer weitere Details ans Licht. So dürfte die "nur" achtmonatige Beziehung des Paares - die beide hatten sich im Gastgewerbe kennengelernt- von Anfang an schwierig gewesen sein.

Erst vor sechs Monaten habe Jenny Z. (34) den Gesuchten angezeigt: wegen gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung. Konkret soll sich der Ungar Zutritt in die Wohnung der 34-Jährigen in Unken verschafft und dort einen Adventkranz beschädigt haben. 

Aber nicht nur das: Der gebürtige Ungar soll die deutsche Kellnerin regelrecht gestalkt haben. Des Öfteren soll er sie per Handy mit Nachrichten und Anrufen belästigt und ihr sogar angekündigt haben, ihr Leben zum Albtraum zu machen, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Florian Weinkamer.

"Bei der Handynachricht hat es sich schon nach dem Wortlaut um keine gefährliche Drohung gehandelt, dazu bedarf es einer konkreten Androhung einer Verletzung an Körper, Freiheit, Ehre, Vermögen oder des höchstpersönlichen Lebensbereiches", so der Sprecher weiter. Und auch die Sachbeschädigung habe man nicht nachweisen können. Daher sei das Verfahren im Jänner eingestellt worden. Ein Betretungs- oder Annäherungsverbot besteht aktuell nicht.

Laut Informationen der Bild-Zeitung soll Jenny aber ihr Türschloss ausgewechselt haben. Das Paar hatte auch teilweise in der kleinen Wohnung der Deutschen in Unken gelebt. Dort hätten sie sich laut einer Nachbarin  häufig gestritten, zumeist auf Englisch. 

Auch die Freundin, welche die Hinrichtung mitansehen musste - sie hatte Jenny zur Übergabe der Sachen in Maria Alm - begleitet, soll die 34-Jährige schon gewarnt haben. "Schmeiss ihn endlich raus, lass Dir das nicht gefallen", soll sie laut der deutschen Zeitung zu ihrer Freundin im Treppenhaus gesagt haben. 

Faustfeuerwaffe wurde in diesem Jahr angemeldet

Krisztian P. soll seiner Ex in der Nacht auf Samstag um 0.40 auf dem Supermarkt-Parkplatz in Maria Alm ins Gesicht geschossen haben. Eine Waffe hatte der Ungar offiziell besessen, diese wurde behördlich registriert. Ausgestellt wurde die Waffenbesitzkarte erst heuer. Voraussetzung dafür ist eine Unbescholtenheit des Besitzers. Warum sich der Ungar eine Waffe besorgt hatte, war vorerst unklar. Es könnte aber darauf hindeuten, dass er schon etwas mit Jenny im Sinn hatte. Auch das Mietauto, ein silberner Skoda Octavia mit dem Kennzeichen S-685WV, hatte er erst wenige Tage vor der brutalen Bluttat angemietet.

Von dem mutmaßlichen Killer, es gilt die Unschuldsvermutung, fehlt noch immer jede Spur. Die Polizei ersucht weiter um Hinweise zum Tatverdächtigen oder dem von ihm verwendeten Fahrzeug unter der Telefonnummer 059133 50 3333 an das Landeskriminalamt Salzburg oder jede andere Polizeidienststelle. Gleichzeitig warnt sie, im Falle des Auffindens des Verdächtigen oder des Wagens keinesfalls mit dem Ungarn persönlich in Kontakt zu treten, da dieser noch bewaffnet sein könnte. Vielmehr sollte unverzüglich die Polizei verständigt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

(S E R V I C E - In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; Österreichische Gewaltschutzzentren unter 0800/700-217; Hilfe im Bundesland Salzburg unter anderem beim Gewaltschutzzentrum Salzburg unter 0662/87 01 00; beim Frauennotruf Salzburg unter 0662/88 11 00; bei den Schutzunterkünften in Salzburg unter 0800/44 99 21, beim Frauennotruf Innergebirg unter 0664/500 68 68; bei unmittelbar drohender Gefahr oder wenn die Intervention der Polizei vor Ort benötigt wird, ist die Polizei rund um die Uhr unter dem Notruf 133 erreichbar)

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