Nach der angeblichen Messer-Attacke auf eine 16-Jährige im Gymnasium Augarten vor einer Woche ist nun klar: Die Schülerin hatte - um Aufmerksamkeit zu erregen - den Angriff durch ein Masken-Phantom auf der Toilette erfunden und sich selbst verletzt. Das Messer hatte sie in einem 1-Euro-Shop gekauft.
Wien. Kein Ende der Aufregung im BG, BRG, BORG in der Karajangasse. Vor einer Woche soll dort eine 16-jährige Oberstufenschülerin von einem Unbekannten überfallen worden sein. Zwei Messer wurden gefunden, eines im Bereich des vermeintlichen Tatortes, eines vor der Schule in einem Gebüsch.
Die Jugendliche trug Schnitt- und Stichverletzungen im Bauch davon, die nicht allzu tief waren und daher die Ermittler von Anfang an auch daran denken ließ, dass alles nur inszeniert war.
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Der Verdacht auf eine Tatbeteiligung durch einen Angreifer hat sich, wie die Polizei nun bekannt gab, nicht nur entkräftet, sondern es hat sich sogar bestätigt, dass sich die 16-Jährige die Verletzung selbst zugefügt hat - zumal die Cops bei ihren Ermittlungen herausfanden, dass sich die Schülerin das in der Toilette aufgefundene Messer kurz davor in einem 1-Euro-Shop in der Nähe gekauft hatte. Das zweite Messer, das im Gebüsch vor dem Gymnasium aufgefunden wurde, hat mit der Sache nichts zu tun. Auch die dazugehörige Blutspur dürfte zu einer anderen Causa führen.
Noch vor ihrem anberaumten Ladungstermin zur Befragung heute Montag erschien die 16-Jährige am Wochenende in der Außenstelle des Landeskriminalamts und gab im Rahmen einer Vernehmung an, alles erfunden und inszeniert zu haben. Als Motiv nannte sie den Wunsch nach Aufmerksamkeit. Ob dazu auch die Snapchat-Drohungen im Vorfeld gegen sie selbst und drei weitere Mädchen sowie einen Lehrer gehören, ist noch nicht geklärt. Fremdverschulden kann ausgeschlossen werden.
Die 16-Jährige ist in psychologischer Betreuung. Ob sie an der Schule bleiben darf, wird wohl erst entschieden.