Untreueverdacht: Jetzt Ermittlungen im Skandal um Hofreitschulen-Aufsichtsrat.
Wien. Im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden der Spanischen Hofreitschule – er soll auf Kosten der Institution einen Lipizzanerhengst seiner Tochter zureiten haben lassen und insgesamt einen Schaden in bis zu sechsstelliger Höhe verursacht haben – hat die Staatsanwaltschaft Wien ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue eingeleitet.
Das teilte Behördensprecherin Nina Bussek am Dienstag mit. Ermittelt werde gegen drei Beschuldigte, sagte Bussek, ohne deren Namen zu nennen.
Promi-Verdächtige. Bei den Verdächtigen – für alle gilt die Unschuldsvermutung – dürfte es sich um den Aufsichtsratsvorsitzenden Johann Marihart, die ehemalige Geschäftsführerin der Hofreitschule Elisabeth Gürtler und Erwin Klissenbauer, derzeit Co-Geschäftsführer der Hofreitschule, handeln.
Die Anzeigen. Gegen diese drei hatte der frühere Erste Oberbereiter Klaus Krzisch, wie ÖSTERREICH berichtete, eine Sachverhaltsdarstellung bei den Strafverfolgungsbehörden eingebracht.
Zudem ging bei der Staatsanwaltschaft eine zweite, anonyme Anzeige ein. Nach Prüfung, ob ein begründeter Anfangsverdacht vorliegt, ging die Anklagebehörde von einer ausreichenden Verdachtslage aus, und ein offizielles Strafverfahren wurde in Gang gesetzt.
Das Dementi. Marihart hatte nach Bekanntwerden der gegen ihn gerichteten Vorwürfe diese zurückgewiesen. Der Hengst sei „ein Sponsorpferd, für dessen Haltung und Ausbildung die Spanische Hofreitschule von privater Hand die Kosten erstattet bekommen hat“, stellte er klar.
Und weiter verteidigte sich Marihart: „Würde man mehr Menschen für solche Investments gewinnen, ließen sich die finanziellen Probleme der Hofreitschule deutlich lindern.“
