Biss-Opfer sagt, er wurde nicht über Traumatisierung und Attacken des Hundes informiert.
Tierfreund Franz B. (45), Name der Redaktion bekannt, holte sich aus dem Wiener Tierschutzhaus Sam, einen dreijährige Labrador-Golden-Retriever-Mischling. Er wurde dort so instruiert: „Man darf nicht in den Fressnapf greifen, wenn er gerade frisst. Dazu brauchen Sie eine Trainerstunde.“ Die gab es. Danach ging drei Wochen lang alles gut.
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Bis Sam zuschnappte: „Der Hund hat auf eine Bewegung völlig verstört reagiert und instinktiv zugebissen.“
Fast Auge verloren
Lippen und Wangen des Mannes, sein ganzes Gesicht, sind schwer gezeichnet, fast hätte er sein Auge verloren.
Der Fall löst nun Ermittlungen der NÖ-Tierschutzbehörde aus, wobei für den Tierschutzverein und seine Mitarbeiter die Unschuldsvermutung gilt.
Verschwieg Tierschutzhaus Gefährlichkeit des Hundes?
Denn Recherchen ergaben, dass Sam direkt aus der Ausnüchterungszelle heraus einem süchtigen Gewohnheitskriminellen weggenommen und nie therapiert worden war.
„Binnen fünf Tagen hat Sam bei einer ersten Vergabe vier Mal zugebissen. Das wurde mir verschwiegen. Auch dass eine Tierärztin erklärte, dass sie Sam für nicht untersuchbar hielt, obwohl er mit Beißkorb, Brustgeschirr und Leine gesichert war“, gibt B. zu Protokoll.
Wer glaubt, dass Franz B. jetzt auf den Hund sauer ist, der irrt: „Sam kann am allerwenigsten dafür. Er muss schleunigst therapiert werden, da wäre ich gerne dabei. Und ich würde ihn sogar wieder nehmen. Weil ich Sam wirklich ins Herz geschlossen habe.“
(gaj)