Auch Bestbieter für „Koalitions-Cabrio“ war vermutlich nur ein Spaßbieter
Kärnten/NÖ. Die Versteigerung der beiden Porsches, die von Jörg Haider gefahren wurden, entwicklen sich zum seltsamen Kriminalfall: Der Bieter, der am Mittwoch für Haiders „Koalitions-Cabrio“ um 61.161 Euro den Zuschlag bekam, hat sich nicht mehr gerührt. Ebenso wie im Fall des vor wenigen Tagen versteigerten Haider-Autos.
Der Cabriobesitzer aus Niederösterreich ist schon sauer. „Ich warte noch bis Montag.“ In Kärnten stellte sich indessen heraus, dass selbst die Bieter mit den zweiten bis hin zum sechst höchsten Gebot hinter dem siegreichen „Spaßbieter“ (90.250 Euro) kein Interesse am Haider-Porsche haben.
Getürkte Gebote
„Ich weiß nicht, welche Spezies sich bei
eBay herumtreibt“, hadert der Verkäufer des Cabrios mit dem Schicksal: „Der
Fall in Kärnten zeigt, da bieten offensichtlich Leute mit, an deren
Geschäftsfähigkeit ich zweifeln muss. Der Ersteigerer des Cabrios sitzt im
Dunkeln, ich kenne ihn ja nicht, weil bei eBay alles anonymisiert ist. Ich
werde mich mit meinem Leidensgenossen in Kärnten nächste Woche kurzschließen
und weitere Schritte beraten.“ Eines steht für den Verkäufer aber fest: „Mit
eBay bin ich fertig.“ Sonst nimmt er es freilich gelassen. „Werde ich halt
weiter Cabriofahrer bleiben.“
Verkauf statt Auktion
In Kärnten gibt es aber Hoffnung, den
Haider-Porsche doch noch an den Mann zu bringen. „Heute will sich ein
ernsthafter Interessent den Porsche ansehen, dann reden wir über den Preis“,
keimt bei Mario Kimmer in Velden Hoffnung auf. Skurril wird es, falls man
handelseins wird: Beim Verkauf muss der zahlungsunwillige Spaßbieter aus
Vorarlberg zustimmen. „Am Papier ist er Eigentümer“, so Kimmer.