Mehrere tschetschenische Asylanten angeblich als Schutzgelderpresser aktiv
Villach. Die Villacher Polizei ist seit Wochen auf der Suche nach jenen Tschetschenen, die, wie Ende Mai berichtet, in der Draustadt von Personen Schutzgeld zu erpressen versucht haben sollen.
„Die drei Tschetschenen, darunter auch ein Europameister im Boxen, sind wie vom Erdboden verschluckt. Sie befürchten wohl eine Menge von Problemen und haben das Weite gesucht“, glaubt der Chef der Villacher Stadtpolizei, Oberstleutnant Erich Londer.
Kein Haftbefehl
Das Tschetschenen-Trio wurde nun zur
Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. „Leider haben wir für die
Verdächtigen, die wir sogar auf frischer Tat ertappten, von der
Staatsanwaltschaft keinen Haftbefehl erhalten“ , bedauert Londer. Er ist
sicher, sie zu erwischen, falls sie noch in Österreich sind. „Wir benötigen
alle drei zu ergänzenden Einvernahmen. Bis wir sie nicht erwischt haben,
können wir den Fall nicht an das zuständige Gericht weiterleiten“, erklärt
Londer.
Lösegeld-Erpresser
Der Fall der Villacher
Schutzgelderpressung machte in ganz Österreich Schlagzeilen: Für 150 Euro
konnte man sich bei den Tschetschenen – alle sind Mitglieder in einem
Boxklub – vor „bösen Menschen“ schützen lassen. In einem Fall wurde von den
Asylanten ein Jugendlicher so lange festgehalten, bis dessen Bruder mit 150
Euro „Lösegeld“ auftauchte. Begleitet wurde der Bursche freilich von
Polizeibeamten, die er vorher alarmiert hatte.
Warten auf den Kampf
Die drei Tschetschenen haben allen Grund,
untergetaucht zu bleiben: Im Falle einer gerichtlichen Verurteilung droht
den Boxern die Abschiebung. Möglich, dass sie dem schon zuvorkamen und
bereits aus Österreich ausgereist sind, um einem Strafverfahren zu entgehen.
Londer: „Alles möglich, aber da sie Boxer sind, werden sie irgendwo
versuchen, bei einem Kampf aufzutreten. Das ist dann auch für uns die
Gelegenheit, uns der Herrschaften habhaft zu machen.“