Der Bau eines am Ostufer des Wörtherseses geplantes 250-Betten-Hotel lässt Umweltschützer auf die Barrikaden steigen. Es wurde ein Baustopp erwirkt.
Mit den ersten Vorarbeiten wurde vor einigen Tagen begonnen, und schon gibt es einen Baustopp. Das Hotelprojekt, in das 35 Mio. Euro investiert werden sollen, ist unmittelbar neben einem Naturschutzgebiet geplant, bei den Arbeiten geriet man über diese Grenze. Naturschutzlandesrat Uwe Scheuch (B) verfügte daraufhin einen Baustopp. Nun sind die Gutachter am Wort, das Projekt könnte sich verzögern.
Inwieweit sich die Realisierung durch die derzeitigen Turbulenzen verschiebt, steht noch nicht fest. Geplant war, das Hotel im Herbst 2009 zu eröffnen.
"Nicht akzeptable Unschärfen"
Er sei grundsätzlich
für die Errichtung des Kongresshotels, betont Scheuch. "Immerhin bekommen
wir im Abtausch für die Genehmigung eine zwei Hektar große Fläche im
Natura-2000-Gebiet, auf der sich derzeit ein FKK-Gelände befindet." Dass
aber bei der Beachtung der schützenswerten Flächen "Unschärfen" auftreten
würden, sei nicht akzeptabel.
Straße berührt Naturschutzgebiet
Stein des Anstoßes ist
die Errichtung einer Straße, an deren Rand eine Abgrenzung zwischen dem
bebauten Areal und der Naturschutzfläche errichtet werden muss. Diese
Arbeiten seien laut Scheuch teilweise im Naturschutzgebiet durchgeführt
worden. Er hat nun ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie groß die
angerichteten Schäden sind. Dem Projektwerber drohe jedenfalls eine
Verwaltungsstrafe, zudem müsse er den Schaden wiedergutmachen.
Die Grünen protestieren seit Monaten gegen das Hotelprojekt, ihrer Ansicht nach wird dadurch eines der letzten Naherholungsgebiete der Stadt zerstört. Auch der Naturschutzbeirat des Landes hat sich gegen die Bewilligung ausgesprochen. Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher (V) wiederum ist ein glühender Befürworter des Kongresshotels. Das Vier-Sterne-Haus werde für die Stadt eine echte Bereicherung darstellen, schwärmte er mehrfach.
