Der Lebensgefährte gab an, dass er sich selbst vor den Augen der Freundin in die Tiefe stürzen wollte. Frau erschien nicht zum Prozess. Vertagt.
Der rätselhafte Ausflug auf den Dobratsch hätte für eine 43-jährige Frau tödlich ausgehen können. Ihr 39-jähriger Lebensgefährte stand am Donnerstag vor Gericht. Er soll versucht haben, sie am Ostermontag dieses Jahres über die „Rote Wand“ in den Tod zu stürzen. „Alles nicht wahr“, so der Koch aus Arnoldstein vor Richter Christian Liebhauser-Karl. Die Frau war nicht zur Verhandlung erschienen. Der Richter will nun einen Lokalaugenschein durchführen.
"Bandscheiben spielen nicht mit"
„Dass ich sie über
einen Zaun gehoben habe, um sie in die Tiefe zu stürzen, ist ein Unsinn. Das
kann ich gar nicht, da spielen meine Bandscheiben nicht mit“, so der
Angeklagte treuherzig. Er hat mit dem Opfer drei Kinder, zwei davon wären
auf die schiefe Bahn geraten und alles wäre sehr nervig gewesen. „Ich war 20
Jahre mit ihr zusammen. Als sie Schluss machte, habe ich durchgedreht, bin
zu ihr nach Velden gefahren, habe sie ins Auto gezerrt und bin mit ihr auf
den Dobratsch gefahren.“ Angeblich nur, weil er sich umbringen und sie dabei
zusehen lassen wollte. Zur Nötigung bekannte er sich schuldig. Nicht zu den
Mordgedanken: „Nie und nimmer.“
U-Haft verhängt
Der Richter bohrte nach: „Wozu stülpen Sie
ihr ein Handtuch über den Kopf?“ Die Antwort: „Um sie einzuschüchtern.“ Die
Frau versuchte immer wieder, zurück über den Zaun zu gelangen. Sie erlitt
dabei zahlreiche Prellungen, Schnittwunden an den Händen, Hämatome und
Druckstellen an Hals und Mund. Schlussendlich schaffte sie es, den
Angeklagten zu beruhigen. Gemeinsam fuhren sie heim. Und seltsamerweise
zieht sie tags darauf wieder bei ihm ein. Erst ihre Mutter erstattete rund
vier Wochen später Anzeige. Worauf der Angeklagte verhaftet wurde und
wochenlang in Untersuchungshaft saß. Der Prozess wurde nun vertagt.