Verhandlung um den Killer-Käse. Sechs Angeklagte stehen vor Gericht.
Dieser Lebensmittelskandal hielt Österreich vor mehr als vier Jahren in Atem. Nach dem Verzehr von Quargel sind sieben Verbraucher an einer Listeriose (Bakterieninfektion) gestorben. Darunter drei Kunden aus Deutschland.
Bei dem Killerkäse handelte es sich um den Quargel „Reinhardshof, 200 g“ des Herstellers Prolactal GmbH aus Hartberg. Seit Dienstag stehen jetzt sechs Angeklagte vor Gericht in Graz.
Geschäftsführer hätten früher reagieren sollen
Darunter die beiden Ex-Bosse des Unternehmens. Sie gaben zu, dass die Rückrufaktion des Killerkäses früher erfolgen hätte müssen. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Alle Beschuldigten hätten fahrlässig eine Gefahr für Leib und Leben einer größeren Zahl von Menschen herbeigeführt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Neben den sechs Angeklagten war am Dienstag auch ein Opfer beim Prozess. Der 54-jährige Oberösterreicher lag nach dem Verzehr von Quargel zehn Wochen lang im Koma. Jetzt sitzt er im Rollstuhl. Sein Anwalt Alexander Klauser forderte Schadensersatz. Doch die Verteidiger der Beschuldigten bestritten einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem Killerkäse. Der Prozess soll noch bis Freitag verhandelt werden, die Gutachter werden im Juli gehört.