Volksschul-Skandal

Lehrerin: "Wir waren spät dran"

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Lehrerinnen und Eltern hatten 83 Kinder bei geschlossenem Schranken über Gleise gelots. 

Weiter Entsetzen und Kopfschütteln über die Aktion eines Aufsichtsteams, das 83 Volksschulkinder im Alter von 6 bis 10 Jahren auf ­einen Ausflug zur Burg Kreu­zenstein bei Korneuburg begleitete: Wie berichtet, wurden die Lehrerinnen und bis zu zehn Eltern dabei beobachtet, wie sie am 28. Juni die Kids bei geschlossenem Schranken und Rotlicht sowie trotz eines unübersehbaren Warn- und Hinweisschildes über die Gleise zum Bahnsteig in Fahrtrichtung Wien lotsten.

Die Erklärung der Pädagogin, die sich bei der Polizei meldete, nachdem die Ermittler an die Öffentlichkeit gegangen waren, um die Schule ausfindig zu machen: „Wir waren spät dran und wollten den Zug erreichen.“ Die Lehrer einer kleinen Volksschule im Wiener Nobelbezirk Döbling hatten Glück – sie erwischten die Schnellbahn noch.

Lehrerinnen mussten zum Stadtschulrat zum Rapport

Doch das wahre Glück wurde den Beteiligten erst beim Einsteigen bzw. nach den Medien-Berichten bewusst: Nur wenige Sekunden, nachdem das letzte Kind über die Schienen gegangen war, brauste der Regionalzug nach Retz durch den Bahnhof …

Hauptverantwortlich soll eine Pädagogin gewesen sein, die schon öfter durch seltsame Aktionen aufgefallen sein soll und wegen der einige Eltern ihre Kinder schon von der Schule genommen haben sollen. Gegen alle Beteiligten wird wegen fahrlässiger Gemein­gefährdung ermittelt. Sie sind grundsätzlich geständig – es gilt dennoch die Unschuldsvermutung. Den Pädagoginnen, die am Freitag zum Rapport zum Stadtschulrat ­zitiert wurden, drohen dienstrechtliche Konsequenzen.

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