58.000 Daten in 13 Jahren aus dem Darknet heruntergeladen: Schauspieler Teichtmeister muss sich wegen Besitz von Kinderpornografie vor Gericht verantworten. Die Fakten und Fragen zum Skandal-Fall.
Wien. Einige wussten es seit Monaten – am vergangenen Freitag schlug die Nachricht dennoch ein wie eine Bombe: TV-Liebling und Burgtheater-Star Florian Teichtmeister (43) muss sich wegen des Besitzes von Kinderpornografie am 8. Februar vor Gericht verantworten. ÖSTERREICH kennt die Details.
Die Anklage. Laut dem Strafantrag, der ÖSTERREICH vorliegt, wurden bei einer Hausdurchsuchung im August 2021 insgesamt 58.000 (!) Daten auf 22 Datenträgern mit pornografischem Material von Minderjährigen in Teichtmeisters Wiener Wohnung gefunden. Die Daten stammen von Februar 2008 bis August 2021. Er lud sich also in 13 Jahren 12 Kinderpornos am Tag (!) aus dem Darknet herunter.
Die Enthüllung. Weil seine Freundin eifersüchtig war und in seinem Handy stöberte, kam alles ans Licht. Sie konfrontierte Teichtmeister damit, es soll ein Handgemenge gegeben haben. Sie rief die Polizei. Die fand das Material in einer Kiste unter dem Bett. Beim Prozess am 8. Februar drohen 2 Jahre Haft. Der geringe Strafrahmen sorgte für ein Polit-Beben (s. unten). Der Schauspieler ist geständig, befindet sich in Therapie. Seit Bekanntwerden des Skandals ist er völlig abgetaucht, selbst für seine Anwälte.
Die Klage. Das Burgtheater, das wegen des Falls in die Kritik geriet, will nun auf Schadenersatz klagen.
Anwalts-Beschwerde nach Filmdreh 2021
Fragen. Vieles bleibt unbeantwortet. Hatte Teichtmeister Komplizen? Und: Wie konnte er so lange unbemerkt bleiben. 2021, nur zwei Monate nach der Razzia, hat laut Standard ein Anwalt einen Filmproduzenten kontaktiert. Eltern einer minderjährigen Schauspielerin (mit der er auf einem Set gewesen war) wollten, dass Teichtmeister keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter haben darf …