"Emil" genießt kühlere Temperaturen und läuft tagsüber mehr. Obwohl es keine exakten Standortdaten gibt, ist er längst nicht mehr in Österreich, wo er erstmals am 19. August den Boden betreten und dann das Land im "Spaziergang" erobert hat.
OÖ, Tschechien. Elch Emil, der nach wochenlanger Wanderschaft in Österreich am Montag nahe eines Autobahnkreuzes Sattledt in Oberösterreich betäubt, von 8 Feuerwehrmännern in einen Transporter gehievt und rund 200 Kilometer nördlich in den Böhmerwald transportiert wurde, ist weiter munter auf den Beinen. Österreich hat er dabei bereits hinter sich gelassen - wie auch oe24 berichtete.
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"Es geht ihm gut, es ist kühler, er ist auch tagsüber mehr unterwegs, läuft etliche Kilometer am Tag in die richtige Richtung", schilderte Claudia Bieber, Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie an der Universität fü Veterinärmedizin in Wien. Das weiß sie, weil "Emil" während der Narkose eine Ohrmarke und einen Sender - nicht am Ohr, sondern am Geweih - verpasst bekam. 30 Tage könne man den Jung-Hirsch nun noch mit dem GPS-Tracker verfolgen, dann ist die Batterie leer. Für einen längeren Beobachtungszeitraum hätte es einer gesonderten Tierversuchsgenehmigung sowie eines langwierigen Forschungsantrags bedurft.
Emils Weg sollte ihn im besten Fall zu der im tschechischen Nationalpark Šumava lebenden Elchpopulation führen, in der aktuellen Brunftzeit angelockt vom Geruch der Weibchen. "Jedenfalls bewegt er sich derzeit nicht in den oberösterreichischen Zentralraum zurück", verriet die Wissenschafterin.
Zusammengefasst legte Emil in Österreich, der aus Polen und Tschechien kommend bei Břeclav unser Land betrat, 300 Kilometer zu Fuß, pardon: zu Huf, zurück. Die Stationen: Mistelbach, Korneuburg über die Donau nach Klosterneuburg, weiter nach Tulln, Pottenbrunn, St. Pölten, Melk, Klein-Pöchlarn, Amstetten, danach nach Oberösterreich nach Kronstorf, Kematen an der Krems und schließlich nach Sattledt, wo er kurz bevor der Elch auf die Autobahn gegangen wäre, per Schuss aus einem Gewehr betäubt wurde.