Der burgenländische Landtagspräsident hat im Zuge eines Streites in den Arm seines Kontrahenten gebissen.
Mit einem Streit, der sich vergangene Woche in einem Lokal beim Landhaus in Eisenstadt zugetragen hat, muss sich nun die Staatsanwaltschaft Eisenstadt befassen. Grund dafür ist eine Anzeige wegen leichter Körperverletzung, die nach dem Vorfall erstattet wurde: Ein junger Mann wirft dem Burgenländischen Landtagspräsidenten Walter Prior (S) vor, ihn im Zuge der Auseinandersetzung gebissen zu haben, bestätigte die Staatsanwaltschaft Eisenstadt.
Heftige Diskussion
Der Präsident soll im Lokal "Landhaus" mit
vier jungen Burschen eine heftige und in der Argumentation aggressive
Diskussion geführt haben. Was dann passierte, wird von den Teilnehmern
unterschiedlich geschildert: In der Anzeige heiße es, der Landtagspräsident
habe einen jungen Mann gerempelt, als dieser gehen wollte. Der Mann habe
daraufhin Prior im Bereich des Halses angefasst und ihn ins Sofa
zurückgedrückt. Dabei sei er von Prior in den Unterarm gebissen worden und
habe eine leicht blutende Verletzung davongetragen.
Panik-Reflex
Der Präsident widersprach dieser Darstellung: "Der
Bursch war schon im Gehen, als er plötzlich umkehrte, mich am Krawattl
packte und aus dem Sitz hochzog", so Prior. Er habe Panik bekommen,
weil ihm dadurch die Luft weggeblieben sei: "Ich habe dann anscheinend
aus einem Reflex heraus zugebissen. Ich krieg seit meiner Lungenoperation
nur schwer Luft."
Immunität erschwert Aufklärung
Von der
Staatsanwaltschaft hieß es, gegen ein Mitglied des Landtages dürften auf
Grund der Immunität der Abgeordneten keine Verfolgungsschritte gesetzt
werden. Man habe zunächst auf Grund der Anzeige zu prüfen, ob es sich um
einen Fall von beruflicher oder außerberuflicher Immunität handle. Auch eine
Einvernahme des Präsidenten zu dem Vorfall sei deshalb nicht möglich.