Prozess in Wien

"Lehrer" verging sich an Mädchen

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Staatsanwältin fordert Psycho-Anstalt: Er belästigte Opfer auch via Facebook.

Freitag, 9.50 Uhr, Saal 310 im Wiener Landesgericht. Auf der Anklagebank nahm ein 41-jähriger Nachhilfelehrer Platz. Kerzengerade, im schwarzen Anzug, mit Krawatte, Hemd und aufpolierten Lederschuhen.

Sein Gesicht kreidebleich, seine Hände zitterten vor Nervosität – aber Mitleid schien kein Einziger der Prozessbeobachter in dem kleinen Verhandlungsraum zu haben. Viele Aussagen des 40-Jährigen wurden mit fassungslosem Kopfschütteln kommentiert.

Angeklagter: "Ich habe pädophile Neigungen"
Staatsanwältin Dagmar Pulker forderte zum Abschluss ihres Anklagevortrags die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher für den Mann. Der Angeklagte soll sich nämlich als Nachhilfelehrer für Mathematik an zwei Mädchen (im Alter von zehn und elf Jahren) vergangen haben – es gilt die Unschuldsvermutung.
Außerdem soll der Mann seine Opfer im Facebook-Chat mit perversen Nachrichten terrorisiert haben. Zu den Anklagepunkten zeigte sich der Angeklagte teilweise geständig.

Kleinlaut gab der 41-Jährige gegenüber Richterin Martina Krainz sogar zu Protokoll: „Es war eine Kurzschlusshandlung, aber auch wenn sich alles in mir sträubt, habe ich offensichtlich pädophile Neigungen.“

Bis zum Urteil bleibt der Angeklagte in U-Haft
Die Verhandlung musste jedoch vertagt werden, da der Gerichtspsychologe nicht erschienen war. Der Prozess soll nun am 15. November zu Ende verhandelt werden. Bis dahin muss der Nachhilfelehrer weiter in U‑Haft bleiben.

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