Nach der Auffindung einer Wasserleiche auf der Donauinsel im August wurde zunächst ein 42-jähriger Pole festgenommen, der einen Landsmann aus dem Obdachlosenmilieu erschlagen haben soll. Nun wurde ein zweiter mutmaßlicher Täter verhaftet.
Wien. Es geht um den Fall der am 19. August am Nachmittag im Donaustrom zwischen der Nord- und Floridsdorfer Brücke entdeckten Leiche. Wie oe24 berichtete, handelte es sich bei dem 37-jährigen Mann, der schwere Prügel- und Kopfverletzungen erlitten hatte, um einen Polen aus dem Obdachlosenmilieu, der seinen Schlafplatz auf der Donauinsel hatte.
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Hier bei der Nordbrücke wurde die Leiche im Wasser treibend gefunden.
Bereits zwei Wochen nach Auffindung des Toten gelang es den Kriminalbeamten des Landeskriminalamtes Wien, Ermittlungsbereich Leib/Leben (Gruppe Baumgartner), einen 42-jährigen ebenfalls nicht sesshaften Landsmann des Polen, der im Zusammenhang mit dem Tod des 37-Jährigen stehen soll, auszuforschen und festzunehmen. Der Verdächtige, der seitdem in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft sitzt, hat seitdem kein einziges Wort gesprochen und weist alle Anschuldigungen achselzuckend von sich.
Opfer im Streit verprügelt und mit Flasche erschlagen
Wie die Polizei nun bekannt gab, erhärtete sich im Zuge der prolongierten Ermittlungen der Tatverdacht gegen einen weiteren Polen (41, zum Tatzeitpunkt ebenfalls auf der Donauinsel lebend und nächtigend). Der Mann konnte aufgrund einer Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wien am Wochenende in Favoriten festgenommen werden. Im Zuge seiner Einvernahmen zeigte sich der Tatverdächtige teilweise geständig: Ja, man habe zu dritt zusammengesessen, als es zum handfesten Streit kam. Der Obdachlose will aber nur bei der Prügelattacke mitgewirkt haben. Wie er zu seinem Schlafplatz gegangen sei, habe der jüngste der drei Polen jedenfalls noch gelebt.
Der 41-Jährige belastet in seinen weiteren Aussagen den zweiten Tatverdächtigen, der das Opfer mit einer Flasche, aus der sie Hochprozentiges getrunken hatten, den Todesschlag versetzt und dann die Leiche allein zum Wasser geschleift und hineingeschmissen haben soll. Genaueres wisse er aber nicht, weil er ja nicht dabei gewesen sein will. Nichtsdestotrotz wurde er ebenso an die Justiz überstellt.