Brutales Begrüßungsritual: Schüler sollen mit Gürteln geschlagen worden sein
Im Zusammenhang mit bekannt gewordenen Missbrauchsvorwürfen in Sportschulen berichtet die "Presse" von einem "Begrüßungsritual" im Leistungssportzentrum Südstadt bei Wien. Demnach soll ein Internatsschüler um die Jahrtausendwende von Älteren mit Gürteln geschlagen worden sein. "Dieser Vorwurf ist ein Skandal", so Gunnar Prokop, Internatsleiter von 1975 bis 2007, am Freitag in der Online-Ausgabe.
Der heute über 30-Jährige war laut der Tageszeitung von 2000 bis 2004 im Internat. Nach seiner Darstellung seien Neuankömmlinge willkürlich ausgesucht, in der Nacht von mehreren "Kameraden" festgehalten und sozusagen als einmaliges "Einstiegsgeschenk" geschlagen worden.
Leitung dementiert
Mit diesen Aussagen konfrontiert sprach Prokop laut dem Bericht von einer "Lüge": "Es gab nur eine einzige andere Sache, das waren Judoleute. Und die Betreffenden sind am nächsten Tag rausgeflogen. Dann war nie wieder was, nicht einmal bei den Fußballern."
Dass man weggeschaut habe, hält Wolfgang Moser, Südstadt-Leiter seit 2007, für "ausgeschlossen". Aufgrund der Vorfälle in Tirol sei man "seit drei bis vier Wochen sehr sensibel" mit dieser Thematik umgegangen und habe intensive Gespräche geführt. Doch er habe weder davon etwas gehört, noch hätten ihm Lehrer, Trainer oder Erzieher seit seiner Amtszeit je von Übergriffen berichtet, so Moser laut "Presse".