Auslieferung läuft

Mord an Austro-Hindu: 3 Slowaken in Haft

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Der Messermord am tiefgläubigen Wiener Roland A. (33) vom Juni scheint geklärt.

Das brutale Verbrechen an Roland A. hatte für Entsetzen gesorgt. Mit Dutzenden Messerstichen war der Sohn einer persischen Arzt-Familie in Wien-Liesing regelgerecht niedergemetzelt worden. Ein Spaziergänger entdeckte den blutüberströmten Leichnam des „frommen Roland“ am 29. Juni um 5.15 Uhr in der Früh im Schilf des Liesingbaches.

Kurz vor der Tat hatten Zeugen den auffälligen Wiener, der ein Anhänger des Kauai’s Hindu Monastery war, noch gesehen. Sie erinnerten sich an dessen Zopf, an sein wallendes Gewand und den markanten, roten Kastenfleck auf der Stirn. Mit einem Freund spazierte er über den Naschmarkt, aß dann bei einem Vietnamesen.

Zeugen
Später war Roland A. in Begleitung dreier Männer in der U-Bahn Richtung Liesing gesehen worden. Eine Zufallsbekanntschaft vom Resselpark in Wien-Wieden, wie die Mordermittler heute glauben.

Spuren gesichert
Spuren am Tatort führten schnell ins Ausland. Fremdsprachige Zeitungsreste wurden sichergestellt, ein Zeuge aus der U-Bahn berichtete von slowakisch sprechenden Begleitern des späteren Mordopfers. Ein Hinweis war schließlich ausschlaggebend. Schon häufiger waren Sinti, die tagsüber in Wien Altmetall gesammelt hatten, dabei beobachtet worden, wie sie im Bereich des Liesingbaches ihr Nachtquartier aufgeschlagen hatten.

Die verdächtigen Schrotthändler (22, 26, 30) wurden vom LKA (Gruppe Hoffmann) ausgeforscht, jetzt in der Slowakei verhaftet und inzwischen mehrfach einvernommen. Auch ein Wiener Staatsanwalt war bei den Verhören anwesend. Doch die mutmaßlichen Täter (für sie gilt die Unschuldsvermutung) bestreiten den Messer-Mord.
Ein slowakischer Richter ordnete jetzt die Auslieferungshaft an. Das Schrott-Trio soll schon demnächst nach Wien überstellt werden.

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