Tragödie um Krankheit

Mord an Mutter (73): 8 Jahre Haft für Sohn

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Angeklagter wollte betagte kranke Mutter vor Leben im Altersheim bewahren.

Die Alzheimer-Erkrankung und Depressionen seiner bettlägrigen Mutter sowie finanzielle Sorgen hatten in dem Ex-Versicherungsvertreter pure Verzweiflung ausgelöst:

Zudem plagten den 50-Jährigen schwere Allergien und die ständige Angst, eine Lungenentzündung zu bekommen, sodass er sogar die Arbeit aufgab. Einmal arbeitslos konnte Günther F. die Miete von 4.500 Euro für die eigene Wohnung und die der Mutter nicht mehr bezahlen.

Da soll der der Angeklagte keine andere Lösung mehr gesehen haben, als sich und seine Mutter vom Dasein und den Leiden zu „erlösen“. Am 2. Oktober 2013 warf Günter F. Abschiedsbriefe an die Polizei und seine Cousine in den Postkasten und tötete laut Anklage die bettlägrige Josefine F. mit Messerstichen in Brust, Bauch und Hals. Dann wollte sich der 50-Jährige die Pulsadern aufschneiden, schaffte es aber nicht.

Geständnis. Nachdem der Brief bei der Polizei eingelangt war, wurde die WEGA verständigt und zu der Wohnung in der Gersthofer Straße geschickt. Die Einsatzkräfte brachen die Tür auf und fanden die Leiche der Frau. Ihr Sohn ließ sich widerstandslos festnehmen. Am Mittwoch gab er vor dem Landesgericht zu: „Ich glaube das Richtige getan zu haben, wenn es nicht so furchtbar abgelaufen wäre, und wenn es bei mir auch gegangen wäre.“

Er wurde relativ milde zu acht Jahren Haft verurteilt – das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(cog)

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