"Wenn's eh scho wurscht ist"

Nach Presserat-Entscheidung: So macht sich Twitter über "Falter" lustig

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Nach der Presserats-Entscheidung um die ''Falter''-Fotomontage ''geilzeit'', die Kurz' Lebensgefährtin Susanne Thier mit entblößter Brust zeigte, antwortete ein User mit einer ''Falter''-Karikatur.

Wien. Im vergangenen Dezember hat der "Best of Böse"-Jahresrückblick der Wochenzeitung "Falter" für Aufregung gesorgt. Eine mit "geilzeit" betitelte Fotomontage im Stil einer Krippenszene zeigte Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz' Lebensgefährtin Susanne Thier mit entblößter Brust. Mehrere Personen - auch aus der Politik - befürchteten einen Eingriff in deren Persönlichkeitsschutz und wandten sich an den Presserat. Dieser erklärte die Montage nun als medienethisch zulässig.

Auf dem Bild sind Kurz und dessen Lebensgefährtin mit neugeborenem Kind als Josef und Maria zu sehen. Darüber hinaus sind zwei Politiker als Hirten dargestellt. Der Begleittext lautet: "Die Liebe Familie". Der Presserat hielt in einer Aussendung zunächst fest, dass die Presse- und Meinungsfreiheit bei Satire und Karikatur besonders weit auszulegen sei. Dennoch gebe es Grenzen wie die Menschenwürde einer Person zu beachten.

Presserat: "Medienethisch zulässig"

Ob die Satire als gelungen einzustufen ist und ob es sinnvoll war, die Lebensgefährtin des eigentlichen politischen Akteurs in den Mittelpunkt der Bildkomposition zu rücken, sind Geschmacksfragen, für die die Senate des Presserats nicht zuständig sind", wurde abschließend festgehalten. Fest stehe, dass nach Abwägung aller Aspekte der Beitrag medienethisch zulässig sei.

"Man konnte leider davon ausgehen, dass das Gremium unter dem Vorsitz von Ex-SPÖ-Justizministerin Maria Berger zu diesem Urteil kommt. Insofern ist das zwar entsetzlich, aber nicht überraschend," reagierte ÖVP-Frauensprecherin Elisabeth Pfurtscheller auf die Entscheidung.

So macht sich Twitter über "Falter" lustig

Manch Twitter-User kann die Entscheidung des Presserats, dass die Karikatur "medienethisch zulässig" sei, nicht nachvollziehen. So reagiert ein User seinerseits mit einer "Falter"-Karikatur. "Wenn's eh scho wurscht ist", kommentiert er sein Bild. Darauf zu sehen ist Falter-Chef Florian Klenk mit entblößter Brust neben dem Herausgeber Armin Thurnher. Der Ibiza-Detektiv Julian H. kommt als Kind gezeigt ebenfalls in der Karikatur vor.   

 

 

 

 

Weitere User kritisieren die Presserats-Entscheidung um die "Falter"-Karikatur: "Da kann sich der Falter also immer in Sicherheit wiegen." Ein anderer schreibt: "Hätte der Falter die niederösterreichische LH als Maria auf dem Cover abgebildet, wäre die Polit-Satire erkennbar gewesen. Haben sie aber nicht." 

"Die Nerven liegen blank wie mancher Busen auf Titelblättern", schreibt ein anderer.

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