Der Betreiber des Weinlokals Vino nahe des Rathauses bleibt trotz der beiden Farb-Anschläge noch entspannt.
In zwei Nächten hintereinander haben bisher noch unbekannte Täter den Außenbereich der Politiker-Weinbar im 1. Bezirk total verwüstet. Mit Spraydosen beschmierten sie mit Antifa-Parolen wie etwa "Gefahr Faschistenbar" oder "161", ein Zahlen-Code für "Antifaschistische Aktion", Tische, Fenster, aber auch die Hausfassade.
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Der Sachschaden kann derzeit noch nicht beziffert werden, dürfte sich aber auf rund 10.000 Euro belaufen, das Lokal sei diesbezüglich versichert. Das Landesamt Staatsschutz und Extremismus Wien haben laut Innenminister Gerhard Karner bereits umfassende Ermittlungen in die Wege geleitet.
Auslöser der Schmierereien, die trotz eines fehlenden Bekennerschreibens der Antifa zugeordnet werden dürften, war ein mutmaßliches Treffen von Identitären in der Bar am heutigen Donnerstag. Auf Instagram und einschlägigen Antifa-Foren wurde deshalb zum Protest und Angriff auf das Lokal aufgerufen.
Trotz der erneuten Farb-Attacke belächelt der Vino-Betreiber Heinz Pollischansky die Vorfälle. "Wir verstehen noch immer nicht, warum das gemacht wurde", sagt der Gastronom zu oe24. "Nur, weil hier Gäste bei uns Wein trinken, die sie nicht wollen?". Er frage bei einer Reservierung nicht nach, welche Gesinnung ein Gast genau habe. Eine Reservierung für 30 Personen von einem Herrn "Müller", den er selbst nicht kenne, sei bereits vor den Anschlägen storniert worden.
Ausschreitungen am Abend erwartet
"Bei uns sind alle willkommen", so der Vino-Betreiber weiter. Bei ihm wären bereits Vertreter von allen Parteien zu Gast gewesen, er würde da keinen Unterschied machen. "Eine radikal-politische Veranstaltung wollen wir hier aber definitiv nicht!."
Trotz der von der Antifa ausgerufenen Demo heute Abend - diese soll vor der Weinbar stattfinden - fürchtet sich Pollischansky nicht. "Ich habe keine Angst. Unsere Bar bleibe wie üblich geöffnet."
Und fügt hinzu: "Gegen wen sie heute demonstrieren wollen, ist mir gänzlich unklar. Bei uns werden ganz normale Gäste sein. Die Leute, die hier vermutet werden, sind nicht da."