Wer tötete Hedwig Sch.? Die 64-jährige Pensionistin wurde daheim tot aufgefunden.
Sechs Morde an Frauen in Österreich in nur einem Monat, fünf davon in Niederösterreich und vier davon sind Beziehungstaten von Männern, die – in Amstetten, Krumbach, Wiener Neustadt und Tulln – die Trennung von der Ex nicht verkraftet haben. Doch warum musste „Hedi“, wie die frühere Arbeiterin in einer Chemiefabrik von allen genannt wurde, sterben? Wiewohl die Ermittler betonen, dass es nicht klar sei, „ob die Tat auch ein Raubmord sein könnte“, spricht die Auffindesituation der Leiche in ihrer kleinen Wohnung in Ebergassing ebenfalls für eine Beziehungstat.
In blinder Wut mit Gegenstand brutal erschlagen
So gibt es an der Tür zu ihrer Unterkunft auf Stiege 12 eines Gemeindebaus keine Einbruchsspuren, sprich: Hedi musste ihren Mörder gut gekannt oder ihm so sehr vertraut haben, dass sie ihn sorglos in die Wohnung ließ.
Vieles spricht für eine Männerbekanntschaft, mit der Hedi – nach einem Kaffee, einem Gespräch, einem Date – in Streit geriet und die sie erschlug. Das Tatwerkzeug, mit dem er mehrmals auf sein Opfer in blinder Wut eindrosch, wurde noch nicht sichergestellt. Unter die Lupe genommen wird sicher auch Hedis unmittelbares Umfeld: ihr Sohn oder ihr Enkel im Teenageralter, der eine batteriebetriebene Gedenkkerze im Stiegenhaus abgestellt hat – das berichtet ein Nachbar.
Dieser Fall wird wohl nicht so leicht zu lösen sein
Derselbe Anwohner bringt weitere Verdächtige ins Spiel: jene jungen Männer, die vergangenen Sonntag, als er das spätere Mordopfer zum letzten Mal sah, Spenden für einen Sportklub sammelten, bzw. einen Mann, der die Seniorin „immer mit dem Mercedes nach Hause brachte“. Wer ist der ominöse Lover? Der Fall wird jedenfalls nicht so leicht zu lösen sein. (kor)