Eine Ärztin im Waldviertel hat einer Patientin irrtümlich Frostschutzmittel in die Venen gespritzt.
Der niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger bestätigte einen diesbezüglichen Zeitungsbericht. Die betroffene Patientin erlitt daraufhin einen Herzanfall. Die 56-Jährige aus dem Bezirk Schärding überlebte den Vorfall.
Folgenschwere Verletzung
Das Frostschutzmittel war der
Impfstoff-Schachtel beigefügt. Es dient dazu, anzuzeigen, ob das Medikament
auch tatsächlich verwendbar ist. Verändert sich die Farbe des Kühlstoffs, so
könne dies darauf hindeuten, dass "die richtige Temperatur" bei der Lagerung
nicht eingehalten worden sei, sagte Bachinger.
Es dürfte zu einer Verwechslung gekommen sein. "Der Ärztin tut der Fehler leid", wurde Bachinger zitiert. Er wolle die Medizinerin "keinesfalls an den Pranger stellen", so der Patientenanwalt. Vielmehr solle der Frage nachgegangen werden, "wie so etwas überhaupt passieren kann". Bachinger forderte in solchen Fällen eine deutliche Abgrenzung, dass niemand "auch nur auf die Idee kommt, das (Frostschutzmittel, Anm.) anders zu verwenden."
Keine strafrechtlichen Konsequenzen
Der Ärztin drohen laut
Bachinger keine strafrechtlichen Konsequenzen. Der Fall werde
außergerichtlich behandelt. Der für die Patientin entstandene Schaden werde
über die Haftpflichtversicherung der Medizinerin abgedeckt.