Modell

AMS NÖ: gesicherter Einstieg in Fachkräfteausbildung

Das Arbeitsmarktservice (AMS) NÖ hat in diesem Jahr bereits für 10.000 Job- und Lehrstellensuchende eine Fachkräfteausbildung gefördert. Um den Einstieg in hochwertige und teure Ausbildungen nachhaltig zu gestalten, wurde ein eigenes Vorbereitungsmodul entwickelt. 

Wie Angebot und Nachfrage zusammenfinden können, diskutieren bei einem Pressegespräch AMS NÖ-Chefin Sandra Kern, WIFO-Ökonomin Julia Bock-Schappelwein und der Geschäftsführer des Waldviertler Handelsunternehmens Sonnentor, Klaus Doppler. Die Nachfrage nach Fachkräften mit Lehrabschluss bleibt hoch. Beim AMS NÖ hat das Angebot an Stellen mit dem Anforderungsprofil „Lehre und mehr“ in den letzten 5 Jahren um 30% zugenommen und sich im Vergleich zu 2004 sogar verdreifacht.

Neues AMS NÖ-Modell für nachhaltigen Schulungseinstieg

Das AMS hat ein eigenes Vorbereitungsmodul für Jobsuchende, die in eine Schulung in einem von vier Ausbildungszentren in NÖ einsteigen möchten, entwickelt. Dazu gehören die probeweise Teilnahme an den Vorgängen in den Ausbildungszentren sowie die sozialpädagogische Begleitung durch ein professionelles Gegenüber, um Erfahrungen und Erkenntnisse zu reflektiert. Seit Jahresbeginn 2025 wird dieses Vorbereitungsprogramm angeboten. 600 Jobsuchende haben es bisher genutzt. Mehr als die Hälfte von ihnen (319) ist bei der Ausbildung, die sie für sich näher erkundet haben, geblieben. Alle weiteren haben einen anderen Weg – zum Beispiel unmittelbarer Job-einstieg oder eine andere Ausbildung – gewählt. Auf diese Weise haben die Betroffenen für sich das jeweils Richtige gefunden, und das AMS hat für andere Interessierte wertvolle Ressourcen bewahrt. 

Fachkräfteausbildungen forcieren

Für 10.000 Jobsuchende aus Niederösterreich wurden (bis Ende September) eine Fachkräfteausbildung gefördert. Das sind um 488 mehr Personen als im selben Zeitraum des Vorjahres. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen. Unter den Erwachsenen ist jede/r Zehnte 50 Jahre oder älter.

Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erarbeiten

Knapp 2.000 Langzeitarbeitslosen ist heuer (bis Ende September) der Wiedereinstieg ins Berufsleben gelungen. 600 von ihnen waren 50 Jahre und älter. Damit liegen die geglückten Arbeitsaufnahmen von Langzeitarbeitslosen um 20 % über dem Ergebnis des Vorjahres. 

Zusammen für mehr Arbeitsmarktchancen in Niederösterreich 

WIFO-Ökonomin Julia Bock-Schappelwein, sagte: „Im Jahr 2024 gab es laut Dachverband der österreichischen Sozialversicherungsträger 118.800 unselbständig Beschäftigte im Alter von 55 Jahren und älter in NÖ (d.s. 18,1% aller unselbständig Beschäftigten), die in den nächsten 10 Jahren aus dem Arbeits-markt ausscheiden werden. 2008 waren es 7,8% (44.700). Ältere Arbeitskräfte ab 55 Jahren sind viel stärker als die nachrückenden Alterskohorten auf mittlere Ausbildungsabschlüsse (Lehre, BMS) konzentriert, weshalb in den nächsten Jahren erhebliche Verschiebungen in der Qualifikationszusammensetzung erwartet werden. Eine tendenzielle Verknappung bei Arbeitskräften mit einer mittleren Ausbildung ist daher nicht auszuschließen.“ 

Sandra Kern, Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, wiederum erklärte: „Die Qualifizierung von Personen mit nur Pflichtschulabschluss, von Frauen, der Generation 50 plus, und jungen Menschen bleibt ein zentraler Schlüssel, um Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig zu verhindern. Wir haben heuer bislang 39,6 Millionen Euro in die Hand genommen, um solide Fachkräftequalifizierung für insgesamt 10.000 Job- oder Lehrstellensuchende sicherzustellen. Knapp zwei Drittel der Absolventen unserer Bildungsangebote sind spätestens drei Monate nach Schulungsende im Erwerbsleben."

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