Er wurde mit einer Pistole zu Boden gestoßen – und stellte sich minutenlang tot.
Zum Glück hat der 78-Jährige ein gutes Herz. Denn Erwin C. aus Leopoldsdorf (NÖ) erlebte am Freitag um 15.15 Uhr in der Sparkasse in Baden jene Minuten, die man eigentlich nur im Kino sehen will: einen bewaffneten Banküberfall. Er selbst wurde dabei von den beiden Tätern niedergeschlagen, er hat jetzt noch eine Wunde am Kopf (siehe Interview).
Doch für die brutalen Bankräuber, die insgesamt vier Bankkunden bei ihrer Aktion verletzten, war es der letzte Auftritt dieser Art. Die Raubgruppe des LKA-Niederösterreich konnte das Duo nämlich nach einer actionreichen Verfolgungsjagd quer durch die Kurstadt Baden samt einiger demolierter Fahrzeuge verhaften.
Ihr Fluchtauto blieb im Graben stecken, das war es für die beiden. Ihre Opfer hingegen erholen sich nur zaghaft von den heftigen Minuten des Überfalls.
Geisel: „Dann sah ich das ganze Blut“
ÖSTERREICH: Herr C., Sie waren eines der Opfer des Bankraubes von Baden. Was genau ist denn passiert?
Erwin C.: Ja, dass ich so etwas erleben musste, das hab ich mir mein Leben lang nicht gedacht. Ich wollte eigentlich beim Bankomaten Geld beheben, als ich plötzlich einen Schlag auf meinen Rücken spürte und zu Boden sank.
ÖSTERREICH: Verletzten Sie die Bankräuber?
C.: Ja, ich glaube, gesehen hab ich sie nicht, weil ich schon am Boden lag, aber ich hörte sie schreien.
ÖSTERREICH: Was genau konnten Sie denn verstehen?
C.: Einer schrie immer „Geld her, Geld her“ und ich hörte Frauenstimmen, die weinten. dann gingen die Räuber herum und rissen allen ihre Handys weg.
ÖSTERREICH: Wie lange hat der Überfall gedauert?
C.: Ein paar Minuten, ich weiß nicht. Als sie weg waren und ich aufstehen wollte, sah ich erst die Blutlache, ich war am Kopf verletzt, daher das ganze Blut.
ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen jetzt?
C.: Die Wunde wird besser, aber ich bin froh, dass sonst bei dem Raub nix passiert ist.
B. Haas