Ternitz

Denkmalschützer kämpfen: Sprungturm soll Budget weichen

In der Gemeinde Ternitz (Bezirk Neunkirchen) wird am Montag in einer Sondersitzung voraussichtlich das Ende des Sprungturms und Sprungbeckens im Parkbad beschlossen, aufgrund von fehlendem Budget. Denkmalschützer wehren sich aber bis zuletzt dagegen.

Grund für die reiche Historie des Beckens geht vor allem auf den Architekten zurück. Entworfen hat Becken und Turm nämlich Roland Rainer, einer der bedeutendsten Architekten der österreichischen Nachkriegszeit, der zum Beispiel auch die Wiener Stadthalle geplant hat.

Das Werk in Ternitz steht nun fertig seit 1963, gilt als eines der herausragendsten Werke von Rainer, ist dadurch aber natürlich in die Jahre gekommen. Während die restlichen Teile des Bades angepasst wurden, stehen die beiden Teile noch relativ unverändert (bis auf einen neuen Anstrich & rückbaubareTeile) da.

Turm seit 2020 gesperrt

Doch seit 2020 ist der Turm gesperrt, eine Betriebsgenehmigung gibt es nicht mehr und eine Sanierung ist dringend nötig. Und genau hier liegt das Problem, denn wie ganz Niederösterreich, hat auch Ternitz nicht das üppigste Budget zur Verfügung.

Doch mit der Aktionsgruppe "Bauten in Not" oder auch der Initiative Denkmalschutz mobilisiert sich Widerstand. Erstere spricht davon, dass die Gemeinde einen Abriss samt "neuer Sportfläche" mit 215.000 Euro benennt. Laut einem Gutachten soll eine Generalsanierung 3,2 Millionen Euro kosten.

Denkmalschützer kämpfen: Sprungturm soll Budget weichen
© Bauen in Not

Bundesdenkmalamt muss eingreifen

Die Gruppe argumentiert, mit einer Teilunterschutzstellung könnten beide Elemente erhalten bleiben. Damit soll der Gemeinde die Aussicht auf Förderung durch das Bundesdenkmalamt zustehen, heißt es. Als Beispiel einer möglichen Sanierung werden das Wiener Gänsehäufel oder der Sprungturm im Badehaus Millstätter See genannt.

Besteht rechtzeitig eine Notunterschutzstellung durch das Bundesdenkmalamt, könnte der Abriss vertagt werden.

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