2025

Ernte-Schock: 30 Prozent weniger Zuckerrüben aus Niederösterreich

Das Ernteergebnis fällt heuer wohl deutlich niedriger aus als noch vor einem Jahr. 

Die Agrana-Zuckerrübenkampagne 2024/2025 ist abgeschlossen. Wurden in der vergangenen Saison noch rund 410.000 Tonnen Zucker produziert, rechnet man nun mit einem Rückgang auf 300.000 Tonnen. Die Gründe für das deutliche Minus sind vielfältig, so haben die Bauern unter anderem mit schwierigen Marktentwicklungen und geringeren Anbauflächen zu kämpfen. Doch auch ungünstige Witterungsverhältnisse, wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie der Überschuss an Zuckerimporten aus der Ukraine verschärfen die Situation in Niederösterreich.

Die Ernte sah sich zu Saisonbeginn starken Regenfällen ausgesetzt, was die Qualität der Zuckerrüben negativ beeinträchtigte. Der Zuckergehalt lag bei nur rund 15 Prozent, was deutlich unter dem Vorjahreswert von 17 Prozent lag. Darüber hinaus dürfte die Anbaufläche 2025 auf etwa 28.000 Hektar schrumpfen, was im Vergleich zu den 42.500 Hektar im Jahr 2024 einen erheblichen Rückgang darstellt. Die Agrana sieht dies jedoch als notwendige wirtschaftliche Anpassung aufgrund des gesättigten Marktes und steigender Importe.

Die niederösterreichischen Rübenbauern beklagen zunehmend die schwierige Marktlage, die durch die EU-Zuckerlagerung der Ukraine verschärft wird. Aus Gründen der Solidarität in Bezug auf den russischen Angriffskrieg wurde der Ukraine der freie Marktzugang für Agrarprodukte, einschließlich Zucker, gewährt. Vor dem Krieg lag die Obergrenze für Zuckerimporte bei 20.000 Tonnen pro Jahr, nach Interventionen der Bauern wurde diese jedoch auf 263.000 Tonnen angehoben. Angesichts des Preisdrucks und der Marktsättigung fordern die Rübenbauern nun die Rückkehr zur ursprünglichen Begrenzung, da das Freihandelsabkommen 2025 ausläuft und in den kommenden Jahren neu verhandelt werden muss.

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