Nach der Serienbrandstiftungen in Zeiselmauer wurde der 27-Jährige jetzt zu 3 Jahren Haft verurteilt. Der Niederösterreicher zeigte sich geständig.
Ein 27-Jähriger ist wegen Brandstiftung und schwerer Sachbeschädigung am Dienstag in St. Pölten zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann soll von Ende Juli bis Anfang November 2008 zehn Feuer in Zeiselmauer bzw. St. Andrä-Wördern im Bezirk Tulln gelegt haben, und dabei einen Schaden von mehreren zehntausend Euro verursacht haben. Der Schuldspruch ist nicht rechtskräftig, die Verteidigung meldete Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an.
"Frust und Verzweiflung"
Bei den Brandstiftungen
wurden Holzstöße, Wohn- und Nutzobjekte mitten im Ortsgebiet, Pkw, und auch
ein abgestellter Schulbus angezündet. Als Tatmotiv nannte Staatsanwalt Karl
Wurzer "Frust und Verzweiflung". Der laut Gutachten
zurechnungsfähige Angeklagte neige zur ungenügenden Beherrschung stärkerer
Stimmungsschwankungen. Er habe "dreieinhalb Monate eine ganze Region in
Unruhe versetzt", so Wurzer.
Ex-Freundin "schuld"
Der 27-Jährige selbst führte die
Brandstiftungen primär auf Probleme mit seiner Ex-Freundin zurück. Sie habe
ihn nach zwei Jahren verlassen, davor schon einmal: "Ein auf und ab",
meinte der Beschuldigte zu Andrea Humer, der vorsitzenden Richterin des
Schöffensenats. Er habe sich abreagieren wollen, da sich dermaßen viel in
ihm aufgestaut hätte.
Kurze Pause
Der Beschuldigte legte laut Anklage zu Beginn der
Brandstiftungen fünf Feuer binnen fünf Tagen. Danach war eine Pause. "Da
hatte ich wieder Kontakt mit der Freundin". Doch einige Wochen später
traten neuerlich wieder Schwierigkeiten auf. Sie habe ihm Hoffnungen
gemacht, ihm dann aber gesagt, sie hätte einen neuen Freund. In der Folge
habe der 27-Jährige ein Vereinshaus in Brand gesetzt, wenig später das Haus
der Nachbarn.
Von Kamera gefilmt
Danach war acht Wochen Ruhe: "Da war ich
wieder mit der Ex-Freundin zusammen", so der 27-Jährige. Das Glück
währte aber wiederum nicht allzu lange. Anfang November wollte der Mann
einen Bus anzünden, dabei wurde der Beschuldigte gefilmt. Es waren aufgrund
der Serienbrandstiftungen in der Zwischenzeit Videokameras installiert
worden. Er sei letztlich "froh" gewesen, "dass es vorbei war".
Sein Pläne für die Zukunft: "Ich möchte eine Therapie machen
und komplett von vorne anfangen".