St. Pölten bekommt einen neuen Vizebürgermeister. Die SPÖ schickt den 34-jährigen Michael Kögl ins Rennen, der am 26. August vom Gemeinderat gewählt werden soll. Mit ihm will die Partei einen politischen Generationenwechsel im Rathaus einläuten.
Harald Ludwig hat angekündigt, sein Mandat als Vizebürgermeister zurückzulegen. Nach über fünf Jahren im Amt begründete er seinen Rückzug mit privaten Veränderungen und dem Wunsch, nicht mehr am kommenden Wahlkampf teilzunehmen. Die Entscheidung erfolge laut ihm im besten Einvernehmen. "Ich werde bei der Gemeinderatswahl nicht mehr antreten", sagte Ludwig.
"Ich danke Harald Ludwig für seinen Einsatz. Als politischer Mandatar für St. Pölten und im Städtebund konnte er wichtige Entwicklungen über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus maßgeblich mitgestalten“, sagte Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).
Michael Kögl (34) steht bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Er ist seit 2020 im Gemeinderat und seit 2022 Bundesvorsitzender der Jungen Generation in der SPÖ. Seine politische Erfahrung reicht vom Parlament über das Sozialministerium bis zur Parteibasis. "Ich habe in St. Pölten Politik gelernt und diese Prägung auf alle Ebenen, auf denen ich in den vergangenen Jahren tätig war, mitgenommen. Jetzt darf ich die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, in unserer Heimatstadt einbringen", so der 34-Jährige.
Wenighofer als neuer Mandatar nominiert
Mit Kögls Aufstieg wird auch ein Platz im Gemeinderat frei. Für diesen nominierte die SPÖ den 35-jährigen Lukas Wenighofer. Er ist Rauchfangkehrermeister, Betriebsratsvorsitzender und seit Jahren sozial engagiert. Die Nachnominierung in den Stadtsenat, die Angelobung und die Wahl zum Vizebürgermeister sollen am 26. August um 17 Uhr im Rathaus stattfinden.
"Ich freue mich, dass Michael Kögl sich der Wahl zum Vizebürgermeister mit allen dem Amt zugehörigen Verantwortungen stellen wird. Mit ihm und Lukas Wenighofer wollen wir den begonnenen Verjüngungs- und Erneuerungsprozess im Gemeinderat entschlossen weiterführen", so St. Pöltens Stadtoberhaupt.
"SPÖ wechselt Sachpolitiker gegen Parteipolitiker aus"
Kritik kommt von der ÖVP und der FPÖ. "Die SPÖ wechselt damit einen Sachpolitiker, der auch versucht hat, Kompromisse mit der Opposition zu schließen aber oft an seinem Chef gescheitert ist, gegen einen roten Parteipolitiker aus, der in der Vergangenheit vor allem durch bundespolitische Ausritte aufgefallen ist", kommentiert VP-Stadtparteigeschäftsführer Stefan Klammer.
"Unerfahrenheit, Wokeness, Linksruck fällt mir zum neuen Vizebürgermeister Michael Kögl ein. Ob er wirklich den Herausforderungen gewachsen ist und die Probleme der St. Pöltner versteht, wird sich zeigen“, so FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger über die kolportierte Nachfolge von SPÖ-Vize Harald Ludwig.