In Melk ist ein großangelegtes Umweltprojekt geplant, das das Gesicht der Innenstadt nachhaltig verändern soll. Mithilfe einer EU-Förderung soll ein Stadtquartier mit einem Stadtwald entstehen.
Melk gibt sich jetzt eine intensive Planungsphase. Die EU-Förderung für die Stadt Melk soll 2,3 Millionen Euro betragen. Ein zentraler Bestandteil des Vorhabens, das in den kommenden Jahren verwirklicht werden soll, ist der "Boulevard-Melk“, welcher für eine Fläche von 1,7 Hektar geplant ist. Zentral dabei sind die Schaffung von Grünflächen, Schutz im öffentlichen Raum, sowie positive Effekte für Klima und Wirtschaft, hieß es in einer Aussendung der NÖ Energie- und Umweltagentur gegenüber noe.orf.at.
Auch ein "Klimawald“ im Bereich der Abbe-Stadler-Gasse ist Teil des Projekts. Dabei handelt es sich um eine Art Waldfläche mit heimischen Bäumen und schattigen Wegen, die neu geschaffen werden soll.
Projekt-Kooperation mit Berlin
Gefördert wird Melk im Rahmen des EU-Life-Projekts "ImpaQt“. Melk und Berlin erhielten dabei gemeinsame Fördermittel in der Höhe von 3,8 Millionen Euro. Das europäische Projekt fokussiere sich insbesondere darauf, innovative Finanzierungsmodelle und Beteiligungen für eine ans Klima angepasste Gestaltung umsetzen und damit ein positives Beispiel schaffen zu können.
In Melk und im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf werden derzeit sogenannte „Reallabore“ eingerichtet. Dabei handelt es sich um Bereiche in der Stadt, in denen bestimmte Klimamaßnahmen, wie Begrünung, direkt vor Ort umgesetzt werden können. Der Austausch von Wissen zwischen Berlin und Melk soll beide Städten bei der optimalen Umsetzung ihrer jeweiligen Projekte unterstützen.
Wissenschaftliche Unterstützung
Auch die Universität für Bodenkultur in Wien beteiligt sich: Sie unterstützt Maßnahmen wie Entsiegelung, Begrünung oder urbane Wasserspeicherung mithilfe von digitalen Monitoring-Tools. Dadurch sollen Städte vor übermäßiger Hitze und Starkregen geschützt werden.
Im November fand in Berlin bereits ein erstes Treffen mit Experten statt, positive Beispiele der Stadterneuerung zu besprechen und das weitere Vorgehen zu planen. Die Zielsetzung sei es, die Stadt neu zu denken. „Grünflächen, Wasserlösungen, soziale Projekte und smarte Technik sollen zusammen ein lebenswertes und zukunftsfähiges Quartier schaffen“, sagt Tino Blondiau, Leiter des Bereichs Klima in der Energie- und Umweltagentur NÖ.
Spatenstich in einem Jahr möglich
Auch bürgerliche Partizipation ist geplant. "Bewohnerinnen und Bewohner werden aktiv in die Planung eingebunden, damit Lösungen entstehen, die lokal wirken und international Vorbildcharakter haben“, betont Doris Schnepf, Projektkoordinatorin der Green4cities GmbH. Wenn alles plangemäß läuft, könnte schon in einem Jahr Spatenstich sein.