MedAustron

Neue Krebsbehandlung in Wr. Neustadt

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Mit neuer Technik sollen Tumore gezielter bekämpft werden.

Als "historische Stunde" hat der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Donnerstag im Krebstherapie- und -forschungszentrum MedAustron in Wiener Neustadt jenen Moment bezeichnet, in dem er einen Teilchenstrahl in den ersten Behandlungsraum leitete. Erste Patienten sollen bereits in etwa eineinhalb Jahren behandelt werden.

Tumore gezielt bekämpfen
Der Vollbetrieb ist ab 2020 geplant. Der Weg des Teilchenstrahls durch den Beschleuniger war im Rahmen einer Pressekonferenz bis in den Behandlungsraum auf einem Bildschirm mitzuverfolgen. Die Energie, die dieser Protonenstrahl aufweist - nämlich 250 Megaelektronenvolt (MeV) - entspricht dem maximal notwendigen Wert für die Patiententherapie. Dies bedeutet, dass der Strahl bis zu 30 Zentimeter tief in den menschlichen Körper eindringen kann, um dort das Tumorgewebe präzise zu entfernen.

Vorreiter
Pröll betonte die innovative Form dieser Krebsbehandlung, die es bisher in Österreich noch nicht gegeben habe. Eine dementsprechend bedeutende Rolle nehme das Großprojekt MedAustron für Niederösterreich ein. Es sei weltweit gesehen überhaupt erst das vierte derartige Zentrum. "Voll auf Schiene" sei man aber nicht nur in der Entwicklung des Projekts, sondern auch in der Finanzierung: Die Investitionskosten betragen rund 200 Mio. Euro, man liege damit im Plan, sagte der Landeshauptmann.

Der nächste Schritt in Richtung erster Patientenbehandlung sei nun, die Installation sämtlicher Systeme abzuschließen, erklärte der für Technik und Medizin zuständige MedAustron-Geschäftsführer Bernd Mößlacher. Behandlungsabläufe müssten im kommenden Jahr getestet und die Betriebsanlagen genehmigt werden, damit das Medizinprodukt letztlich die Zertifizierung bekommt.

Weniger Schäden
In der konventionellen Krebstherapie lasse es sich nicht verhindern, auch gesundes Gewebe zu bestrahlen. Mit der Ionentherapie sei es möglich, den Strahl präzise auf den Tumor zu richten, hob Mößlacher den Vorteil dieser Behandlungsform hervor.
 

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