Schutzmaßnahmen

NÖ-Hochwasserschutz mit 120 Millionen Euro projektiert

In Zwölfaxing im Bezirk Bruck an der Leitha wurde heute ein neues Hochwasserschutzprojekt eröffnet. Insgesamt wurden 18 Millionen Euro investiert. Bereits beim Hochwasser im September 2024 hat die Anlage ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt und die Bevölkerung vor größeren Schäden bewahrt. 

"Das Hochwasser im September 2024 hat gezeigt, wie wichtig unsere Investitionen in den Hochwasserschutz sind: In ganz Niederösterreich konnten dadurch noch größere Schäden verhindert werden", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) heute Vormittag. Und Wasserminister Norbert Totschnig (ÖVP) ergänzt: "Mit dem Hochwasserschutzprojekt in Zwölfaxing wird die potentielle Überflutungsfläche selbst bei einem HQ100-Ereignis (“100-jährliches Hochwasser”, Anm.)  deutlich reduziert. Als BMLUK haben wir 84 Prozent der Kosten getragen und somit über 15 Millionen Euro in den Hochwasserschutz in Zwölfaxing investiert." 

Feierliche Eröffnung in Zwölfaxing.

Feierliche Eröffnung in Zwölfaxing.

© NLK Burchart

Der Hochwasserschutz umfasst Absperrbauwerke am Schwechat-Werksbach und am Kalten Gang, Verbindungsdämme und -mauern zur zentral durch Zwölfaxing fließenden Schwechat sowie Aufweitungen und beidseitig errichtete Schutzmauern. Damit sind 128 Objekte und rund 880 Einwohner vor einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt. Zusätzlich wurde eine Halle für die Lagerung der mobilen Elemente errichtet. Abwärts des Ortsgebiets entstand auf 500 Metern ein naturnah gestalteter Flussabschnitt mit Schotterbänken, Stillwasserzonen und Gehölzpflanzungen als Lebensraum für mehr als 30 Fischarten und als Naherholungsgebiet.

120 Millionen Euro sollen in Hochwasserschutz investiert werden

Pernkopf: "Wir rüsten unsere Heimat vor zukünftigen Katastrophen. Seit 2002 wurden etwa 800 Hochwasserschutzprojekte umgesetzt, dadurch wurden mehr als 300 niederösterreichische Gemeinden sicherer gemacht! Im Zeitraum 2002 bis 2024 wurden über 1,6 Mrd. Euro in den Hochwasserschutz in Niederösterreich investiert. Diese Summen und Projekte haben sich auch bezahlt gemacht und wesentlich höhere Schäden verhindert." Bis 2040 sollen deshalb insgesamt eine Milliarde Euro investiert werden. Gebaut wird derzeit im ganzen Land, rund 30 Projekte sind gerade in Bau. Zum Beispiel in Wöllersdorf-Steinabrückl, in St. Andrä-Wördern, in Krems etc. Heute Eröffnung in Zwölfaxing, morgen am Dangelsbach in St. Leonhard am Forst, nächste Woche in Gmünd. Hochwasserschutz ist heute immer ein Mix aus Dämmen, mobilen Elementen und Wasserrückhalt, so Pernkopf. Ein Drittel werde künftig in Projekte fließen, mit denen den Flüssen wieder mehr Platz gegeben werden soll. Im heurigen Jahr 2025 werden rund 120 Millionen Euro investiert, im Jahr 2026 in etwa gleich viel.

Vierzig Gemeinden arbeiten aktuell auch schon an Regenwasserplänen, weitere zwanzig sind in Vorbereitung. Mit diesen Plänen wird analysiert, wie Regenwasser gehalten und lokal gespeichert oder versickert werden kann. 60 Prognosepegel sind derzeit im Internet veröffentlicht - in den nächsten Wochen werden diese Prognosesystem massiv erweitert – von aktuell 60 auf über 90. (Zum Vergleich: Alle anderen Bundesländer haben gemeinsam nur 35.)

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