Im Landesklinikum Amstetten ist am Dienstag eine neue Palliativstation eröffnet worden. Ein langgehegter Wunsch in der Region geht damit in Erfüllung. Zusammen mit den acht Betten in Scheibbs gibt es nun 16 Palliativbetten im Mostviertel.
Wiese, Wald, Wasser oder Berge – jedes der am Dienstag neu eröffneten Zimmer auf der neuen Palliativstation in Amstetten hat ein eigenes Thema. Auf den Wänden am Gang hängen Bilder von Orten aus der Region – vom Erlaufsee bis zum Lunzer See. "Der Bedarf ist sehr hoch. Wir haben auch ein mobiles palliativmedizinisches Team und merken immer mehr, wie groß die Nachfrage und die Anfrage für eine stationäre Betreuung ist“, so der Leiter der Palliativmedizin, Primar Armin Gerger.
Die neue Station geht mit November und vier belegten Betten in Betrieb, bis Jänner sollen alle acht zur Verfügung stehenden Betten belegt sein. Anspruch haben Patientinnen und Patienten mit schweren Erkrankungen, die nicht therapierbar sind. Sie sollen hier auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet werden. Laut Gerger sei das Ziel eine "ganzheitliche und umfassende Betreuung. Das heißt, es gibt nicht nur Arzt und Pflege, sondern wir haben in unserem Team Physiotherapie, Psychoonkologie, Diätologie und viele weitere Disziplinen, die sehr umfassend Patientinnen und Patienten betreuen.“
Ganzheitliche Betreuung im Vordergrund
Tagsüber sind drei Pflegerinnen oder Pfleger für acht Patientinnen und Patienten zuständig, in der Nacht eine oder einer. Um für Angehörige ein Bett auf der Palliativstation zu bekommen, kann man sich direkt an das Landesklinikum wenden, der Kontakt kann aber auch über Hausärztinnen und Hausärzte, andere Krankenhäuser und über den palliativ-konsiliarischen Dienst erfolgen.
16 Palliativbetten stehen nun im Mostviertel in Amstetten und Scheibbs zur Verfügung. Damit werde eine flächendeckende, qualitätsgesicherte Versorgung für rund 250.000 Menschen in der Region gewährleistet, heißt es seitens der Landesgesundheitsagentur (LGA). Der für die Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) sagte bei der Eröffnung: "Es geht darum, Menschen in einer hochsensiblen Phase ihres Lebens ordentlich zu begleiten, mit Herzenswärme und Engagement.
Schleritzko verwies darauf, dass die Bevölkerung in Niederösterreich immer älter werde. 2040 soll jede dritte Person in Niederösterreich über 65 Jahre alt sein. "Der Bedarf wird in den nächsten Jahren weiter steigen", so der Landesrat. Im Gesundheitsplan – der großen Strukturreform des Landes im Gesundheits- und Rettungswesen – werde ein großer Schwerpunkt auf Altersmedizin gelegt, sagte Schleritzko. Einige Spitäler würden stärker in Richtung Akutgeriatrie, Altersmedizin und Rehabilitation entwickelt. "Da ist die Palliativ natürlich etwas, das noch mitgedacht wird."