In Niederösterreich sollen ab nächstem Jahr mehrere Spitäler enger zusammenarbeiten. Konkret sollen Kooperationsverbände gebildet werden, in denen dann mehrere Klinikstandorte im Weinviertel, in der Thermenregion und in der Region Mitte stärker kooperieren.
Im Weinviertel betrifft das die Krankenhäuser Korneuburg, Stockerau und Hollabrunn, in der Thermenregion die Standorte Wiener Neustadt und Hochegg und in der Region Mitte sind es Tulln und Klosterneuburg. Zudem ist laut einer APA-Aussendung geplant, dass die Spitäler Krems und Melk noch stärker vernetzt werden. "Wir bündeln damit Expertise“, sagte Landesrat Anton Kasser (ÖVP) am Mittwoch Abend. Es gehe darum, den im Frühjahr beschlossenen "Gesundheitsplan 2040+“ mit Leben zu erfüllen, sagte Kasser. Ziel sei es, Effizienz, Kompetenz, Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit zu steigern. Seit dem Jahr 2000 seien die Kliniken Horn-Allentsteig, Gmünd-Waidhofen an der Thaya-Zwettl im Waldviertel in enger Kooperation. Auch in der Thermenregion bestehe eine Zusammenarbeit im Landesklinikum Baden-Mödling. Der nächste große Schritt sei es, weitere Verbände zu gründen, erklärte der Landesrat in einer Pressekonferenz.
Weinviertel Süd-West soll Haus der Spitzenmedizin werden
Tulln baue die Innere Medizin, die chirurgischen Bereiche, die Neurologie und die Psychiatrie aus, Klosterneuburg stärke die Geriatrie, die Remobilisation und Nachsorge, die Onkologie sowie die Palliativmedizin und ambulante sowie tagesklinische Angebote, sagte Andreas Mikl, kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Tulln. Das Landesklinikum Weinviertel Süd-West soll zu einem Haus der Spitzenmedizin werden, betonte der ärztliche Direktor Rainer Ernstberger vom Landesklinikum Korneuburg-Stockerau-Hollabrunn.
In Melk wird Anfang 2026 eine Station mit zwölf Betten für Akutgeriatrie eröffnet, in weiterer Folge ist ein Ausbau auf 28 geplant. "Es werden damit Kapazitäten geschaffen, die der demografischen Entwicklung unserer Bevölkerung Rechnung tragen“, sagte der ärztliche Direktor Leopold Wanderer vom Landesklinikum Melk. Die Expertise des Endometriosezentrums in Melk gelte es zu erhalten, ab 2027 soll dafür in Krems ein Zentrum etabliert werden.
Andrea Zauner-Dungl, ärztliche Direktorin des Universitätsklinikums Krems, verwies auf die zunehmende Spezialisierung. Komplexe Fälle sollen künftig in Krems operiert werden, in Melk sollen vermehrt tagesklinische Ressourcen genutzt werden. Gemeinsam könne man auch ein interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin entwickeln.