Viele Fragen offen

Todes-Drama um Amelie (15)

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Beim mutmaßlichen Drogentod eines jungen Mädchens sind noch viele Fragen offen.

Eine Spaziergängerin fand die Leiche der 15-jährigen Amelie P. Die Frau war am Dienstag vor einer Woche um 9.30 Uhr in der Vereinsgasse in Wiener Neustadt, als ihr Hund in der Wiese bei einem Wohnhaus einen regungslosen Körper fand. Wie berichtet, lag die Tote neben einer Sperrmüllablagerung – vermutlich aus einer Wohnung, die gerade renoviert wird.

Die Szene muss auf die Zeugin höchst schockierend und gespenstisch gewirkt haben. Eine Tote im öffentlichen Raum im Alter ihrer Tochter, die leeren Augen gen Himmel gerichtet, in der Hand ihr Smartphone, mit dem sie zuletzt noch telefoniert haben dürfte – um Hilfe zu holen? Doch keiner kam?

Ermittler haben noch viele Erhebungen zu machen

Die Polizei hält sich in der Causa um die Schülerin der Hauptschule West bedeckt: Laut Obduktion würde es keine Anzeichen von Gewalt geben, das Ergebnis eines toxikologischen Gutachtens stünde noch aus. Allerdings wird das Mädchen der örtlichen Suchtgiftszene zugerechnet, weshalb der Fall bereits jetzt als Drogentod gehandelt wird.

Doch die Erhebungen sind noch lange nicht abgeschlossen. So kann derzeit niemand sagen, ob Amelie von jemandem abgelegt wurde. Dann ginge es zumindest um unterlassene Hilfeleistung bis hin zu einem (fahrlässigen) ­Tötungsdelikt, wenn das Mädchen – das einzige Kind einer aus Ex-Jugoslawien zugewanderten Niederösterreicherin – noch am Leben war.

Auch den Dealer müssen die Behörden wegen des Überlassens bzw. des Verkaufs von Drogen an Minderjährige (Strafrahmen immerhin bis zu 3 Jahre Haft) ausforschen. Und dann steht noch die Frage im Raum, an welchem Suchtgift Amelie starb, und ob gar eine Todes-Droge im Umlauf ist ...

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