Niederösterreich

Tote in Gefriertruhe: Neffe aus U-Haft entlassen

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Der 47-Jährige steht nicht mehr unter Mordverdacht. Die Ermittlungen gehen aber weiter.

Nachdem die Obduktion der am Montagabend in einer Gefriertruhe in Neuhofen a.d. Ybbs (Bezirk Amstetten) gefundenen Frauenleiche kein Fremdverschulden ergeben hat, ist am Donnerstagabend der Neffe der Frau aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Laut Polizei starb die 88-Jährige, die von ihrem 47-jährigen Verwandten seit Anfang Juni in einer Tiefkühltruhe versteckt worden war, an Herzversagen.

Warten auf Gutachten
Ein schriftliches gerichtsmedizinisches Gutachten liege noch nicht vor, auch toxikologische Untersuchungen seien noch ausständig, so Peter Ficenc, Leitender Staatsanwalt in St. Pölten, am Freitag. "Derzeit ist ein Verdacht in Richtung Mord nicht gegeben." Gegen den Mann wird aber weiterhin wegen des Verdachts des Betrugs und Störung der Totenruhe ermittelt. Ob ein psychiatrischer Sachverständiger den Zustand des 47-Jährigen untersuchen wird, stehe noch nicht fest.

Die Leiche der 88-Jährigen war am Montagabend von Beamten entdeckt worden. Verwandte hatten eine Nachschau erbeten, nachdem sie die Frau seit Monaten weder gehört noch gesehen hatten. Der Neffe, der die pflegebedürfte Frau versorgte und mit ihr zusammenlebte, habe gegenüber den Polizisten dann "relativ rasch" zugegeben, dass seine Tante tot sei und wo sich ihre Leiche befinde. Seinen Angaben zufolge habe er mit ihr vereinbart, sie nach ihrem Tod zu verstecken, um weiterhin die Zahlungen zu erhalten.

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